Nordkorea gesteht Probleme bei der Getreideproduktion ein

Nach einem alarmierenden UNO-Bericht über die Lebensmittelknappheit in Nordkorea hat die Führung in Pjöngjang Probleme bei der Getreideproduktion zugegeben. Der Vorsitzende des Ministerrats, Pak Pong Ju, machte dafür Fehler von Agrarbetrieben verantwortlich, wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA gestern meldete.

Einige Agrarbetriebe hätten bei der Herstellung und dem Management von Saatgut „nicht verantwortlich gehandelt“, sagte Pak bei einem Treffen mit Agrarvertretern diese Woche in Pjöngjang. Er forderte mehr Anstrengungen, um bei der Saatgutproduktion die bis 2020 gesteckten Ziele des Fünfjahresplans zu erreichen.

UNO: Über zehn Millionen Menschen benötigen Hilfe

Das abgeschottete Nordkorea ist nach UNO-Angaben zunehmend auf Lebensmittelimporte und andere Hilfen aus dem Ausland angewiesen. Die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) schätzte in diesem Monat, dass Nordkorea im kommenden Jahr 641.000 Tonnen Lebensmittel einführen muss. 2018 waren es 456.000 Tonnen – davon 390.000 Tonnen angekaufter Lebensmittel und 66.000 Tonnen Hilfsgüter.

UNO-Organisationen gehen davon aus, dass 10,3 Millionen Menschen in Nordkorea humanitäre Hilfe benötigen. Nach Angaben der FAO ist Nordkorea eines von 40 Ländern, die auf Lebensmittelhilfe aus dem Ausland angewiesen sind. 31 dieser Staaten liegen in Afrika.