Anschlagsort in Giseh
APA/AFP/Mohammed el-Shahed
Bei Pyramiden

Bombenexplosion tötet Touristen

Bei einer Bombenexplosion in der Nähe der Pyramiden von Giseh in Ägypten sind nach offiziellen Angaben vier Menschen getötet worden. Zehn weitere Touristen und ein Ägypter seien durch einen selbst gebauten Sprengsatz verletzt worden, teilte das ägyptische Innenministerium Freitagabend mit.

Die Behörden erhöhten die Zahl der Todesopfer von zunächst zwei auf vier. Demnach wurden drei vietnmesische Touristen und ein ägyptischer Reiseführer getötet. Der Sprengsatz detonierte kurz nach 18.00 Uhr (Ortszeit) an einer viel befahrenen Straße unweit der bei Touristen beliebten Pyramiden. Der ägyptische Busfahrer wurde ebenfalls schwer verletzt. Lokale Medien und Nachrichtenagenturen veröffentlichten Fotos, die den Bus zeigen. Der Ort des Zwischenfalls wurde von den Sicherheitskräften abgesperrt. Die Ermittlungen dauerten bis weit in den Abend an.

Mehrere Scheiben des gezeigten Busses sind zersplittert, die Frontscheibe weist lange Risse auf. Die Seite ist mit Kratzern und dunklen Staubspuren übersät.

Anschlagsort in Giseh
Reuters/Amr Dalsh
Bilder zeigen einen schwer beschädigten Touristenbus

Bus soll von Route abgewichen sein

Nach Angaben des ägyptischen Regierungschefs Mustafa Madbuli war der Bus von der durch Militärs gesicherten Route abgewichen. Man sei in Kontakt mit der vietnamesischen Botschaft, um die Folgen des Zwischenfalls „einzudämmen“, so Madbuli, der betonte, prioritär sei nun die Versorgung der Verletzten.

Ägyptens Sicherheitskräfte hatten im Februar eine Offensive gegen radikale Gruppen gestartet, insbesondere auf der Sinai-Halbinsel, im Süden des Landes und im Grenzgebiet zu Libyen. Den Kampf gegen militante Islamisten erklärte Kairo zu seiner Priorität im Bemühen, nach Jahren der Instabilität im Gefolge des „arabischen Frühlings“ 2011, die innere Sicherheitslage zu verbessern.

In dem Urlaubsland Ägypten kommt es immer wieder zu Angriffen auf Touristen und zu Terroranschlägen. Die Reisebranche des Landes leidet sehr darunter. Die Touristenzahlen waren nach den Umbrüchen des „arabischen Frühlings“ 2011 stark gesunken, erholten sich zuletzt aber leicht. Das Auswärtige Amt warnt dennoch vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge.

Chaos nach Bombenexplosion

Die schwere Explosion löste Chaos am Tatort aus. Das Attentat rückt die Sicherheitslage im Tourismusland Ägypten wieder in den Mittelpunkt des internationalen Interesses. (Videoquelle: APTN)

Vor allem auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Aber auch in der Hauptstadt Kairo oder in anderen Teilen des Landes ereignen sich immer wieder Anschläge. Zuletzt starben bei einem Anschlag auf koptische Pilger Anfang November sieben Menschen.