Tote bei Wahl in Bangladesch

Die Parlamentswahl in Bangladesch wird von tödlichen Auseinandersetzungen überschattet: Vor Wahllokalen im Südosten des Landes kamen heute mindestens fünf Menschen ums Leben. Drei Menschen wurden bei verschiedenen Zusammenstößen von Anhängern der regierenden Awami League und Unterstützern der Oppositionspartei BNP getötet.

Zwei weitere Menschen wurden von der Polizei erschossen – einer von ihnen hatte nach Polizeiangaben versucht, eine Wahlurne zu stehlen. Der andere starb, als die Polizei in der Stadt Bashkhali das Feuer auf Oppositionsanhängerinnen und -anhänger eröffneten, die ein Wahllokal stürmen wollten.

700.000 Sicherheitskräfte im Einsatz

Wie schon bei vorherigen Wahlen war es bereits im Wahlkampf zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Lagern gekommen. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben. Zahlreiche Anhänger der Opposition wurden festgenommen. Um die Ordnung während der Wahl aufrechtzuerhalten, wurden mehr als 700.000 Soldaten und Sicherheitsleute entsandt. Die Behörden ordneten die Mobilfunkbetreiber des Landes zudem an, bis heute um Mitternacht die 3G- und 4G-Dienste zu unterbrechen, um „die Verbreitung von Gerüchten zu verhindern“.

Menschenschlange vor Wahllokal in Dhaka
APA/AFP/Munir Uz Zaman

Premierministerin Sheikh Hasina ging als Favoritin für eine dritte Amtszeit in Folge ins Rennen. Ein Oppositionsbündnis um die konservative BNP (Nationalistische Partei Bangladesch) wird von dem früheren Außenminister Kamal Hossain angeführt. Die eigentliche Oppositionsführerin und ehemalige Premierministerin Khaleda Zia wurde wegen Korruption zu zwölf Jahren Haft verurteilt und sitzt seit Februar im Gefängnis.