Tiroler Festspiele in neue Ära gestartet

Die Tiroler Festspiele Erl sind mit einer musikalisch stimmigen Neuinszenierung von Vincenzo Bellinis Belcanto-Klassiker „La Sonnambula“ („Die Schlafwandlerin“) erfolgreich in eine neue Ära gestartet. Umjubelter Star der Premiere gestern Abend im Erler Festspielhaus war die italienische Sopranistin Bianca Tognocchi als Amina, die nicht nur die halsbrecherischen Koloraturen der Partie mit Bravour bewältigte, sondern auch die hochdramatischen Passagen überzeugend interpretierte.

Auch der chinesische Tenor Hui Jin als Elvino und der italienische Bass Giovanni Battista Parodi als Rodolfo wurden mit anhaltendem Applaus und Bravorufen bedacht. Am Pult des Erler Festspielorchesters stand der Belcanto-Spezialist Friedrich Haider.

Wenig inspiriert zeigte sich dagegen Regisseur Riccardo Canessa, der die ohnehin dürftige Story eines schlafwandelnden Schweizer Bauernmädchens buchstabengetreu in Szene setzte und nicht einmal Ansätze einer tiefgehenden Deutung des Stoffes lieferte. Die Neuinszenierung im Rahmen der Erler Winterfestspiele 2018/2019 war die erste große Opernpremiere nach dem Abgang von Gustav Kuhn, dem Festspielgründer und langjährigen Intendanten, der nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs im Oktober von allen Ämtern zurückgetreten war.

Rückblick auf das Tiroler Kulturjahr 2018

In der Tiroler Kultur bewegte sich im Jahr 2018 einiges. Zwei große, kostspielige Baustellen wurden abgeschlossen, auch personelle Änderungen gab es bei den Tiroler Landesmuseen und bei den Tiroler Festspielen in Erl.

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