UNO-Beobachter enttäuscht über Huthi-Rebellen im Jemen

Der Leiter der UNO-Beobachtermission im Jemen, Patrick Cammaert, hat sich enttäuscht über die Entwicklungen um die umkämpfte Hafenstadt Hudaida geäußert. Entgegen der Absprachen sei ein humanitärer Korridor von der Hafenstadt in Richtung der Hauptstadt Sanaa nicht eingerichtet worden, teilte die UNO gestern mit. In einem Treffen mit Huthi-Rebellen habe Cammaert sein Missfallen über diese verstrichene Möglichkeit ausgedrückt, Vertrauen aufzubauen.

Die vom Iran unterstützten Huthis hatten zuvor angekündigt, die Kontrolle über die für die Versorgung des Jemen wichtigen Häfen in Hudaida an die Küstenwache abgegeben zu haben. Zudem hätten Huthi-Kämpfer mit dem Abzug aus der Stadt begonnen. Die international anerkannte Regierung des Jemen dementierte den Abzug jedoch und kritisierte die Übergabe an die Küstenwache. Der Küstenwache von Hudaida wird nachgesagt, dass ihre Führung mit den Huthi-Rebellen verbunden ist.

Wichtigster Hafen für Hilfslieferungen

„Dieser Schritt mindert die Friedensmöglichkeiten und zeigt deutlich die Intentionen der Milizen und ihren Versuch, das UNO-Abkommen zu unterlaufen“, sagte der Regierungsvertreter Askar Sail der staatlichen Nachrichtenagentur Saba.

In Schweden hatten sich die Konfliktparteien unter Vermittlung der Vereinten Nationen auf eine Waffenruhe für den umkämpften wichtigen Hafen Hudaida geeinigt. Knapp 80 Prozent der Hilfslieferungen für den bitterarmen Jemen laufen über die Häfen in der Stadt am Roten Meer. Die Vereinten Nationen bezeichnen den Krieg im Jemen als derzeit schlimmste humanitäre Katastrophe weltweit.