Russland nahm US-Bürger unter Spionageverdacht fest

Die russischen Behörden haben einen US-Bürger unter Spionageverdacht festgenommen. Der Mann sei am Freitag in flagranti bei einem „Spionageakt“ in Moskau gefasst worden, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB heute mit. Gegen den US-Bürger sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. Bei einer Verurteilung drohe ihm eine Höchststrafe von 20 Jahren Haft.

Der Name des Mannes wurde nur auf Russisch genannt. Übertragen aus dem kyrillischen Alphabet könnte er Paul Whelan lauten. Weitere Einzelheiten gab der russische Geheimdienst zunächst nicht bekannt.

Angespannte Beziehungen

In den angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen hatten zuletzt mehrere Spionageskandale für zusätzlichen Wirbel gesorgt, darunter der Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in Großbritannien und die Verurteilung der Russin Maria Butina wegen Agententätigkeit in den USA.

Die Beziehungen Russlands zu den USA haben sich seit der Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel 2014 verschlechtert. Seither haben die USA und zahlreiche andere westliche Staaten Sanktionen gegen Russland verhängt. In seinem Neujahrsschreiben bot Russlands Präsident Wladimir Putin zuletzt US-Präsident Donald Trump einen „weitreichenden Dialog“ an.

Putin hatte dem Westen kürzlich vorgeworfen, den Aufstieg seines Landes auf internationaler Bühne durch Spionagevorwürfe untergraben zu wollen. Putin wertete es als „Zeichen für die Macht Russlands“, dass der Westen immer wieder derartige Vorwürfe erhebe.