Türkei mit weiteren Konvois Richtung syrische Grenze

Die Türkei verstärkt trotz der Verschiebung einer geplanten Offensive gegen kurdische Truppen in Nordsyrien weiter die Grenze zum Nachbarland. Auch heute fuhren nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu wieder Lastwagen mit Kriegsgerät durchs Land. Ein Konvoi war demnach für die Grenzprovinz Mardin bestimmt, ein anderer sei nach Gaziantep unterwegs – an Bord unter anderem schwere Waffen, Munition und gepanzerte Fahrzeuge.

Am Vortag hatte es Berichte über ähnliche Konvois gegeben. Die Ausrüstung sei für die Grenzbefestigung bestimmt, so Anadolu. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Offensive gegen kurdische Truppen vor rund drei Wochen angekündigt, sie allerdings verschoben, nachdem US-Präsident Donald Trump vor Weihnachten den Abzug der US-Truppen aus Syrien beschloss. Wann die Offensive nun beginnen soll, ist unklar. Im Raum steht auch die Frage, ob sich die Türkei nach dem Abzug der US-Truppen in Syrien zukünftig auch stärker am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligt.

Dutzende Tote bei Kämpfen

Im Nordwesten des Landes kam es indes zu heftigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Rebellen. Dabei kamen mehr als 30 Menschen ums Leben, darunter auch Zivilisten. Die Gewalt brach zwischen der al-Kaida-nahen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und der von der Türkei unterstützten Nationalen Befreiungsfront (NLF) aus, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mitteilte.

Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten in Syrien beruft, sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar.
Den HTS-Kämpfern gelang es, den Ort Darat Isa einzunehmen. Der Ort liegt im Norden der von Regierungsgegnern kontrollierten Region um die Stadt Idlib, der letzten großen Rebellenhochburg des Bürgerkriegslandes.