Philippinen: Ex-Bürgermeister bei Anti-Drogen-Kampf getötet

Bei einem Anti-Drogen-Einsatz auf den südlichen Philippinen ist der frühere Bürgermeister der Stadt Parang, Talib Abo, getötet worden. Der tödliche Schusswechsel mit der Polizei habe sich heute ereignet, teilten die Behörden mit.

Die Polizei und Anti-Drogen-Einheiten hätten Cotabato Abos Haus sowie das Haus seines Bruders durchsuchen wollen. Beide hätten bewaffneten Widerstand geleistet, sagte der Leiter der örtlichen Polizei, Rolly Octavio. Abos Bruder kam ebenfalls ums Leben.

Duterte: „In Drogenhandel involviert“

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte dem früheren Kommunalpolitiker bereits im Jahr 2006 vorgeworfen, in den Drogenhandel involviert zu sein. Damals soll er am Schmuggel von 3,5 Kilogramm Crystal Meth beteiligt gewesen sein. Abo hatte das bestritten.

Seit Dutertes Amtsantritt im Juli 2016 gehört der Kampf gegen Drogenkriminalität zu seinen wichtigsten politischen Themen. 5.050 mutmaßliche Drogendealer und Konsumenten illegaler Drogen wurden nach Angaben der philippinischen Anti-Drogen-Behörde wegen Widerstands gegen ihre Festnahmen bereits getötet. Unter den Toten befinden sich auch zahlreiche Ex-Politiker.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vermutet höhere Opferzahlen. Sie schätzt, dass mindestens 12.000 Menschen Dutertes Feldzug gegen illegale Drogen zum Opfer gefallen sein könnten. Dabei stützt sich Human Rights Watch auf Schätzungen örtlicher Aktivisten sowie kirchlicher Gruppen.