Festnahmen nach Anschlag auf AfD-Büro

Nach dem Anschlag auf ein AfD-Büro in der sächsischen Stadt Döbeln (Deutschland) sind drei Tatverdächtige vorläufig festgenommen wurden. Die 29, 32 und 50 Jahre alten mutmaßlichen Täter seien im Zuge der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen noch gestern gefasst worden, teilte das Landeskriminalamts (LKA) Sachsen heute in Dresden mit. Der Staatsschutz geht von einer politisch motivierten Tat aus.

Explosion vor AfD-Büro in Döbeln
APA/Sebastian Willnow

Gestern Abend war vor dem Parteibüro der Partei in Döbeln laut Polizei eine unbekannte Substanz explodiert. An dem Gebäude, in dem sich das Büro befindet, entstanden dem LKA zufolge erhebliche Schäden an der Tür, am Rollladen und an der Fensterscheibe. Verletzt wurde niemand.

„Dieser Anschlag hilft der AfD“

Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig verurteilte indes die Tat. Für den Anschlag gebe es „keine Legitimation“, schrieb Dulig auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. Gewalt gehöre nicht zu den Mitteln der Demokratie. „Dieser Anschlag hilft der AfD und schadet der Demokratie“, warnte er. „Die AfD muss politisch bekämpft werden und nicht mit Sprengkörpern.“

In Sachsen hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Angriffe auf Parteibüros der AfD in verschiedenen Städten gegeben. Menschen kamen bisher nicht zu Schaden. Der Anschlag auf das AfD-Büro in Döbeln stellt nach Angaben des LKA „insofern eine Besonderheit dar, da durch die herbeigeführte Explosion die Schädigung von Menschen bewusst in Kauf genommen wurde“.

Ex-AfD-Landeschef plant neue Gruppierung

Sachsen-Anhalts geschasster AfD-Landeschef Andre Poggenburg will einem Bericht zufolge indes mit einer neuen, rechtskonservativen Gruppierung auf die politische Bühne zurückkehren. Mit der Gruppe „Die Nationalkonservativen“ will er unzufriedene AfD-Mitglieder vom rechten Flügel vereinen, wie die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtete (Freitag-Ausgabe). Am Wochenende sei in Thüringen ein Vernetzungstreffen geplant.