Bundesamt für Fremdenwesen: Chef wird ausgetauscht

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) bekommt einen neuen Direktor, denn der Vertrag von Wolfgang Taucher lief mit Jahreswechsel aus und wurde nicht verlängert, bestätigte das Innenministerium gestern eine Vorabmeldung des Nachrichtenmagazins „profil“.

Taucher, davor Flüchtlingsexperte der Caritas, wurde 1996 zum Direktor des BFA bestellt. Er soll nun laut Innenministerium andere Aufgaben im Bereich des Asyl- und Fremdenwesens innerhalb des Ministeriums übernehmen. Seine Nachfolge werde ausgeschrieben, erklärte ein Sprecher.

Als möglicher Nachfolger an der Spitze des BFA wird laut „profil“ Gerhard Reischer gehandelt. Dieser ist aktuell Leiter der Abteilung Fremdenpolizei und Grenzkontrollwesen im Ministerium. Der Polizeigewerkschafter war FPÖ-Gemeinderat in Berndorf.

Betreuungsagentur lässt auf sich warten

Wie von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) angekündigt, soll künftig eine Bundesagentur die Rechtsberatung und Rückkehrberatung von Asylwerbern übernehmen – eine Leistung, die bisher von privaten NGOs wie Diakonie, Volkshilfe, Caritas oder dem Verein Menschenrechte Österreich zugekauft wurde.

Zur Überraschung der NGOs, berichte das „profil“ außerdem, hat der Bund ihre Verträge bis Ende 2018 nicht gekündigt. Da die Auflösung nur per Jahresende möglich ist – mit einer einjährigen Kündigungsfrist –, sind die NGOs somit frühestens 2021 aus dem Rennen. Ein Grund für die Verzögerung sollen Unstimmigkeiten zwischen Kickl und ÖVP-Justizminister Josef Moser sein.