Straßensperre wegen Schneefalls
APA/EXPA/Martin Huber
Schneemassen

Weitere Zuspitzung erwartet

Das Wetter bleibt in den nächsten Tagen vor allem im Westen und den Zentralalpen extrem. Weitere große Neuschneemengen von bis zu einem Meter dürften ab Dienstag die Lage weiter zuspitzen. In Vorarlberg gibt es mittlerweile drei Tote durch Unfälle im freien Gelände.

Den Prognosen zufolge wird es vor allem in den Nord- und Zentralalpen weiter schneien. Es bleibt also tiefwinterlich, der Süden ist hingegen wetterbegünstigt. Die Lawinengefahr bleibt vielerorts hoch. Immerhin ließ der Wind, der die Lawinengefahr beträchtlich erhöht, nach.

Erwartet werden in den Nordalpen zwar deutlich weniger intensive Schneefälle als am Wochenende, zeitweise dürfte aber erneut auch stärkerer Schneefall dabei sein – vor allem im Tiroler Unterland, in Salzburg, Oberösterreich, im Mostviertel und im Nordwesten der Steiermark. In den Hoch- und Mittelgebirgslagen kommen weitere 20 bis 30 Zentimeter Schnee dazu. Ganz im Westen lassen Schneefall und Schneeregen Montagnachmittag nach, ganz im Osten und Süden schneit es tagsüber ohnehin nur wenig.

Viel Neuschnee am Dienstag

Am Dienstag kommt laut Prognose vor allem in den Nordstaulagen wieder recht viel Neuschnee zusammen, und vom Bregenzer Wald bis ins Salzkammergut ist schließlich auch am Mittwoch wieder mit sehr kräftigem Schneefall zu rechnen. Im Laufe der Woche drängen dann nach ein paar Pausen weitere Niederschläge ins Land. Im Süden bleibt es zum Ende der Woche trocken – mehr dazu in wetter.ORF.at.

Firmendach eingebrochen

In Bad Goisern im Salzkammergut brach in der Nacht auf Montag das Dach einer Tischlerei ein. Die große Schneelast führte dazu, dass das Flachdach der Maschinenhalle zusammenbrach – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Angesichts der prekären Lawinenlage werden Urlauber davor gewarnt, die gesicherten Pisten zu verlassen. In Vorarlberg kam es am Sonntag zu drei tödlichen Unfällen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. In Vorarlberg war die Lawinenwarnung am Sonntag von Stufe drei auf vier hinaufgesetzt worden.

Suche nach Vermissten

Mehrere Personen werden zudem vermisst: Bei Hohenberg in Niederösterreich geht am Montag die Suchaktion nach zwei seit Samstag vermissten Tourengehern weiter. Wegen der hohen Lawinengefahr könnte es aber sein, dass die Bergretter selbst nicht in alle Suchgebiete vordringen können – mehr dazu in noe.ORF.at.

Bergretter im Schnee
APA/BERGRETTUNG
Ein Snowboarder in Salzburg hatte großes Glück: Er wurde nach einer Nacht im Freien unverletzt gerettet

Im Salzburger Tennengebirge bei Abtenau (Tennengau) werden seit Samstag zwei Schneeschuhgeher vermisst. Die beiden kehrten von einer Tour nicht zurück. Eine Suche nach ihnen blieb bisher erfolglos – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Auf der Schmittenhöhe bei Zell am See wurde unterdessen ein vermisster Snowboarder nach einer Nacht im Freien gerettet. Währenddessen gefährdeten oberhalb drei weitere Boarder die Bergretter – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Helikopterflüge eingestellt

Wegen des anhaltend schlechten Wetters in der Obersteiermark mussten Bundesheer und Polizei ihre Erkundungs- bzw. Versorgungsflüge mit Hubschraubern am Sonntagnachmittag einstellen – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Ein Flug einer Alouette III aus Aigen im Ennstal mit Versorgungsgütern ins abgeschnittene Sölktal gelang, ein Einsatz zur Sprengung einer Lawine auf dem Grimming, um die B320 freizubekommen, musste abgebrochen werden.

Versorgungsflug des österreichischen Bundesheeres in das abgeschnittene Sölktal
APA/BUNDESHEER/Peter Leechner
Erkundungs- bzw. Versorgungsflüge mit Hubschraubern sollen, so möglich, am Montag wieder starten.

Zwangsstopp für ÖBB-Nightjet

Auch in Salzburg sind wegen der großen Neuschneemengen und der Lawinengefahr nach wie vor etliche Straßen gesperrt. Die Skiorte Obertauern (Pongau/Lungau) und Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) blieben am Sonntag vorerst vom Verkehr abgeschnitten. Voraussichtlich bis Montagnachmittag gesperrt bleibt zudem die Bahnstrecke zwischen Saalfelden (Pinzgau) und Hochfilzen (Tirol) – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Durch die Schneelast umgestürzte Bäume verursachten in der Nacht auf Sonntag und Sonntagfrüh zudem zahlreiche Stromausfälle – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Ein auf eine Oberleitung gestürzter Baum sorgte im Salzburger Pinzgau zudem für einen Zwangsstopp für rund 300 Fahrgäste eines ÖBB-Nightjets – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Bericht zur Lage im Sölktal (Steiermark)

Reporter Helmut Schöffmann berichtete in der ZIB1 über die Situation im steirischen Sölktal. Die Feuerwehr musste mehrere Haushalte mit Trinkwasser beliefern.

Urlauber ignorieren Straßensperre

Im Dauereinsatz sind die zuständigen Behörde auch in der Steiermark. Dort stehen mehrere Hubschrauber für Erkundungsflüge bereit. Vom Ernst der Lage zeugte unterdessen ein Vorfall in Wildalpen. Dort wollten zwölf Urlauber den Ort trotz Straßensperre verlassen. Sie waren mit ihren drei Fahrzeugen unterwegs, als eine Lawine die Straße und die Fahrzeuge zum Teil verschüttete.

Rund 2.000 Menschen, Einheimische wie Touristen, sind in mehreren Orten abgeschnitten. Die zuständigen Behörden warnten bei einer Lagebesprechung in Graz davor, Sperren von Straßen sowie Lawinenhinweise und das Wetter überhaupt zu ignorieren. Die Lawinenwarnstufe blieb am Sonntag auf der zweithöchsten Warnstufe („groß“) in den meisten Teilen der Obersteiermark, in den anderen bergigen Bereichen der Steiermark auf Stufe drei („erheblich“) der fünfteiligen Skala. Für die nächsten Tage sind weiterhin Schneefälle angesagt – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Winterliche Straßenverhältnisse im Raum KufsteinGINDL
APA/Barbara Gindl
Auch auf den Hauptdurchzugsstraßen waren Autofahrer mit tiefwinterlichen Verhältnissen konfrontiert

Stromausfälle auch in OÖ und NÖ

Anhaltende Probleme gab es am Sonntag auch in Oberösterreich. Aufgrund der erhöhten Lawinengefahr bleibt die Pass-Gschütt-Bundesstraße (B166) in beiden Richtungen zwischen Gosau-Mühle und Gosau voraussichtlich bis Montag für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt. Im Waldviertel waren Sonntagmittag zudem noch immer rund 4.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen. Bäume und Äste waren aufgrund des hohen Schneedrucks auf Leitungen gefallen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Bedingt durch Schneestürme kam es auch in einigen Teilen Niederösterreichs am Sonntag zu Stromausfällen. In der Nacht auf Sonntag waren rund 8.000 Haushalte betroffen, am Vormittag waren noch etwa 800 Kunden ohne Strom, teilte EVN-Sprecher Stefan Zach mit. Die meisten Ausfälle gab es im Industrie- und im Mostviertel – mehr dazu in noe.ORF.at.