Menschen verschwunden: Nepal ermittelt gegen Guru

Nach dem Verschwinden mehrerer Anhänger aus seinen Aschrams wird gegen einen buddhistischen Guru in Nepal ermittelt. Die Polizei habe Untersuchungen gegen Ram Bahadur Bomjan eingeleitet, sagte heute der Sprecher der zentralen nepalesischen Untersuchungsbehörde, Uma Prasad Chaturbedi. Details wollte er nicht nennen.

„Buddha-Boy“ Ram Bahadur Bomjan
APA/AFP/Pankaj Shrestha

Ram Bahadur Bomjan wird von seinen Anhängern und Anhängerinnen als Wiedergeburt Buddhas verehrt. Der inzwischen 28-Jährige wurde 2005 als „Buddha-Boy“ berühmt, weil er während des Meditierens angeblich monatelang vollständig auf Schlaf und Nahrungsaufnahme verzichtete. Bis heute stehen Tausende manchmal tagelang an, um ihm beim wundersamen Meditieren zuzusehen.

Umstrittener Status als spiritueller Führer

Schon seit längerer Zeit ist Bomjans Status als spiritueller Führer allerdings umstritten. Immer wieder gibt es Berichte, er misshandle seine Anhänger. Im September warf ihm eine 18-jährige Nonne vor, sie in einem seiner Aschrams vergewaltigt zu haben. Dutzende weitere sagten, er habe sie angegriffen. Der selbst ernannte Guru selbst versichert, er habe sie geschlagen, weil sie ihn beim Meditieren störten.

Die nepalesische Onlinezeitung Setopati.com hatte vor Kurzem in einer Serie von Artikeln über verschwundene Anhänger, sexuelle Übergriffe und Gewalt in Bomjans Aschrams berichtet. Seine Organisation Bodhi Shrawan Dharma Sangha wies diese Berichte als haltlos zurück.