49 Gerettete auf zwei NGO-Schiffen dürfen in EU

Die seit Ende Dezember auf dem Mittelmeer blockierten Rettungsschiffe deutscher Hilfsorganisationen mit 49 Menschen an Bord dürfen in Malta anlegen. Die Geretteten würden anschließend auf acht EU-Mitgliedsstaaten verteilt, sagte der maltesische Premierminister Joseph Muscat heute bei einer Pressekonferenz.

„Es wurde eine Ad-hoc-Vereinbarung erzielt“, sagte Muscat. Auch für 249 bereits in Malta befindliche Geflüchtete, die gerettet wurden, sei eine Vereinbarung erzielt worden. Er betonte, dass die Lösung „nicht von Europa, sondern von einigen EU-Mitgliedsstaaten gefunden worden sei“. „Jede Stunde, die ohne eine Lösung verlief, war eine Stunde, auf die ich nicht stolz war“, so Muscat.

Schiff „Sea-Watch 3“ vor der Küste von Malta
APA/AFP/Federico Scoppa

„Die EU lässt ihre 49 Geiseln frei“

„Die EU lässt ihre 49 Geiseln frei“, kommentierte die deutsche NGO Sea-Watch die jüngsten Entwicklungen. „Politik sollte nicht auf Kosten der Bedürftigen betrieben werden. Danke all jenen, die in diesen Tagen mit uns waren“, twitterte die NGO.

EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos begrüßte die Lösung. „Es freut mich, dass unsere Bemühungen, um die Migranten auf Malta an Land gehen zu lassen, zu Resultaten geführt haben“, so der EU-Kommissar. Er lobte Malta, das die Landung ermögliche, und jene EU-Mitgliedsstaaten, die „aktive Solidarität“ bewiesen hätten, indem sie sich am Umverteilungsprogramm beteiligten.

Kritik kommt indes vom italienischen Innenminister Matteo Salvini: „Europa gibt den Erpressungen der Schlepper und der NGOs nach. Dies droht zu einem enormen Problem zu werden“, sagte Salvini heute.