Mehrere Skigebiete in Oberösterreich haben ganz oder teilweise den Betrieb eingestellt, auch etliche Straßen waren weiterhin gesperrt. Die Feuerwehr bereitete sich zudem darauf vor, in größerem Umfang Dächer von den Schneemassen zu befreien, bevor diese dem Gewicht nicht mehr standhalten. Der beliebte Wintersportort Gosau ist völlig eingeschneit und nicht mehr erreichbar – mehr dazu in ooe.ORF.at.
In Niederösterreich bleiben mehrere Skigebiete bis auf Weiteres geschlossen. Das Hochkar, Lackenhof am Ötscher, die Gemeindealpe in Mitterbach und Maiszinken werden auch am Donnerstag gesperrt sein, hieß es auf Anfrage. Es sei nicht möglich, die Pisten mit den Geräten zu präparieren, heißt es von den niederösterreichischen Skigebieten. Auch Langlaufloipen und Wanderwege blieben gesperrt. Weiters kann die Mariazellerbahn auf der Strecke zwischen Laubenbachmühle und Mariazell nach wie vor nicht fahren. Probleme bereiten Bäume, die wegen des Schneedrucks umfallen – mehr dazu in noe.ORF.at.
Viele Liftanlagen stehen still
An vielen verschneiten Orten ist also kaum an Spaß im Schnee zu denken. Auch in Vorarlberg stehen einige Liftanlagen. In manchen Skigebieten versuchten Pistenarbeiter noch während der Nacht, zumindest einen eingeschränkten Betrieb zu ermöglichen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
In Tirol sind kleinere Skigebiete nicht erreichbar, die Lawinengefahr ist zu groß. Die Straßen nach Galtür und Kühtai sind seit Mittwochmittag gesperrt. Umgestürzte Bäume sorgen immer wieder für Stromausfälle – mehr dazu in tirol.ORF.at.
Unterschiedliche Verhältnisse herrschen derzeit innerhalb der Steiermark. Exponierte Lagen wie am Dachstein waren wegen Windes, Lawinengefahr und hoher Schneemengen nicht in Betrieb. Das kleine Skigebiet Strallegg in der obere Oststeiermark hingegen meldete zuletzt beste Pistenbedingungen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Hochkar zum Katastrophengebiet erklärt
Am Mittwoch wurden zudem das Skigebiet Hochkar und die Hochkar-Alpenstraße in Niederösterreich zum Katastrophengebiet erklärt. Noch am Nachmittag soll eine Lawine abgesprengt werden. Die Hochkar-Alpenstraße bleibt gesperrt. „Wir haben die drei Kilometer bis zur ersten Gefahrenstelle gestern geräumt, müssen damit aber jetzt von vorne beginnen“, sagte der Lassinger Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) am Mittwoch. Schneefall und umgestürzte Bäume hätten die Fahrbahn in der Nacht auf Mittwoch erneut unpassierbar gemacht. Bei der ersten Gefahrenstelle soll die Lawinenabsprengung erfolgen – mehr dazu in noe.ORF.at.
Lawine ging auf blauer Piste ab
„Mit den enormen Schneemengen sind spontane Entladungen in Form von trockenen Schneebrett- und Lockerschneelawinen aus den Hochlagen zu erwarten, die in tiefere Schichten durchreißen und somit große bzw. sehr große Ausmaße annehmen können“, wurde im aktuellen Lagebericht aus Niederösterreich betont. „Zudem ist auch in tieferen und mittleren Lagen mit spontanen Lawinen aus sehr steilen Hangbereichen zu rechnen.“
Expertinnen und Experten empfehlen sich jedenfalls vor einem Ausflug ganz genau über die aktuellen Verhältnisse in den Gebieten zu informieren und Sperren unbedingt zu beachten. Doch dass den Wintersportlerinnen und -sportlern der viele Schnee selbst in den geöffneten Skigebieten zum Verhängnis werden kann, zeigen zahlreiche Fälle der letzten Tage. In Neukirchen am Großvenediger etwa ging am Mittwoch eine Lawine auf einer blauen Piste ab. Laut Einsatzkräften wurden drei Kinder zum Teil verschüttet. Sie konnten geborgen werden und seien unverletzt, heißt es – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Höchste Lawinenwarnstufe in manchen Regionen
Die Lawinengefahr bleibt in den meisten Gegenden aufrecht und wurde am Mittwoch vor allem in den Nordalpen nach oben gestuft. In der nördlichen Obersteiermark gilt seit Dienstagabend die höchste Lawinenwarnstufe fünf, am Mittwoch kamen auch die niederösterreichischen Ybbstaler Alpen dazu sowie der Süden Oberösterreichs im alpinen Bereich – mehr dazu in ooe.ORF.at.
Hilfskräfte vom Bundesheer, den Feuerwehren und der Rettung arbeiten unentwegt daran, Gefahren abzuschätzen und den Betroffenen Sicherheit zu gewährleisten – auch die Sicherheit der Tiere ist dabei vielen ein Anliegen, denn der viele Schnee macht vor allem Wildtieren zu schaffen. Am Dienstag wurde bei Gleisräumarbeiten von Mitarbeitern der ÖBB eine Gams aus den Schneemassen gerettet – mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Die Schneesituation in Oberösterreich
In Oberösterreich sind Dutzende Straßen gesperrt, weil immer wieder Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen. ORF-Reporter Robert Fürst berichtet aus Bad Leonfelden.
Im Lauf des Tages werden auch die Nördlichen Kalkalpen Salzburgs auf die höchste Warnstufe angehoben. Denn Selbstauslösungen von riesigen Schneebrettern und Staublawinen wurden wahrscheinlicher – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Wegen des schlechten Flugwetters sind Sprengungen von Lawinen kaum möglich.
Einschränkungen gibt es außerdem für Bundesheer-Eurofighter. Sie dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mit Überschallgeschwindigkeit über Lawinengebiete fliegen. Das entschied das Kommando Luftstreitkräfte in Salzburg – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Orte am Arlberg abgeschnitten
Aufgrund der Gefahr von Lawinen und umfallenden Bäumen sind zahlreiche Straßen gesperrt. Auf der Tiroler Inntalautobahn stürzte Mittwochfrüh ein Baum auf einen Lkw. Die Autobahn zwar zweieinhalb Stunden gesperrt. In Oberösterreich sei es teilweise schon schwierig, Ausweichrouten zu finden, da zahlreiche Landstraßen durch den Wald führen, berichtete das Ö1-Morgenjournal – Audio dazu in oe1.ORF.at.
Österreich kämpft mit Schneemassen
In den vier Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg und Steiermark wurde die Lawinenwarnstufe fünf ausgerufen. Außerdem sind zahlreiche Straßen gesperrt.
Auch in Salzburg waren am Mittwoch drei Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem waren 425 Haushalte ohne Strom – mehr dazu in salzburg.ORF.at. In Vorarlberg sind aufgrund zahlreicher Straßensperren Schröcken, Warth, Lech und Zürs am Arlberg sowie Gargellen im Montafon nicht erreichbar – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Vom Bundesheer wurde ein Hubschrauber angefordert. Ein erster Flugversuch musste wetterbedingt abgebrochen werden. Auch in der Obersteiermark sind seit Tagen rund 2.250 Menschen aufgrund von Straßensperren in unterschiedlichen Orten abgeschnitten.
Lehrer stirbt in tiefem Schnee
Zahlreiche Schulen sagen aufgrund der gefährlichen Bedingungen ihre geplanten Skikurse ab. Erst am Dienstag starb ein Skikursbegleitlehrer bei einem Sturz in den tiefen Schnee. Der 62-jährige Lehrer kam in meterhohem Schnee auf der Mariazeller Bürgeralpe in der Steiermark ums Leben. Er war kopfüber im Schnee stecken geblieben.
Der Mann war mit einer Schülergruppe aus Niederösterreich auf der Familienabfahrt unterwegs. Im Flachstück vor dem letzten Steilhang verlor er aus bisher ungeklärter Ursache plötzlich einen Ski und stürzte über den Pistenrand in einen steil abfallenden Waldbereich. In dem Unfallbereich war die Schneedecke etwa fünf Meter dick. Die Schüler und Schülerinnen konnten den Lehrer aufgrund einer Schneewechte, die abzubrechen drohte, nicht sofort retten. Die später eintreffende Bergrettung konnte den Mann nicht mehr lebend bergen – mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Weiterer Schneefall prognostiziert
Vom Bregenzerwald bis in die Obersteiermark kommt viel Schnee dazu. Die Lawinensituation bleibt in den Nordalpen bedrohlich, heißt es von der ORF-Wetterredaktion. Bis Freitagfrüh schneit es in Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, der Obersteiermark und in den Alpen Ober- und Niederösterreichs pausenlos weiter. In den Tälern muss mit weiteren 30 bis 80 Zentimeter gerechnnet werden. Auf den Bergen fällt noch deutlich mehr, über ein Meter Neuschnee ist in den Staulagen zu erwarten, etwa am Arlberg, im Dachsteingebiet und im Karwendel sowie auch am Hochkönig und in den Loferer Steinbergen – mehr dazu in wetter.ORF.at.