Mordfall Meredith: Tatort soll Gästehaus werden

In Perugia gibt es einem Zeitungsbericht zufolge ein Kaufangebot für jenes Haus, in dem am 1. November 2007 die britische Austauschstudentin Meredith Kercher umgebracht worden ist. Ein Interessent aus Pescara sei nach Angaben des „Messaggero“ (Onlineausgabe) nicht nur bereit, die geforderten 295.000 Euro für das Haus zu bezahlen – es gibt offenbar auch schon einen konkreten Plan für die Nachnutzung.

„Das Haus von Meredith? Ich mache daraus ein Bed & Breakfast“, zitiert die Zeitung dazu gleich im Titel wohl den im Raum stehenden Käufer. In dem Haus, in dem einst Kercher mit der in dem Fall gleich mehrfach verurteilten und wieder freigesprochenen US-Studentin Amanda Knox eine Wohngemeinschaft hatte, sollen demnach künftig Zimmer an Perugia-Besucher vermietet werden.

Prozessmarathon durch alle Instanzen

Das Haus steht laut „Messaggero“ seit rund einem Jahr zum Verkauf und sei vom Vorbesitzer bereits umfangreich umgebaut worden. Allein die Adresse in der Via della Pergola dürfte allerdings weiterhin vor allem mit dem Meredith-Mord in Verbindung gebracht werden. Der Fall sorgte jahrelang international für Schlagzeilen, und aus Beobachtersicht gibt es bis heute reichlich offene Fragen. Erst vor zwei Jahren bekundete der in dem Fall als Täter Verurteilte Ivorer Rudy Hermann Guede seine Unschuld.

Auch Knox und der ebenfalls mit Kercher befreundete Raffaele Sollecito wurden lange Zeit der Mittäterschaft beschuldigt. Nach einem Prozessmarathon durch alle Instanzen wurden die beiden erst im März 2015 letztinstanzlich von dem Vorwurf freigesprochen.