AfD relativiert Darstellung des Angriffs auf Mandatar

Die deutsche AfD in der Stadt Bremen hat ihre Darstellung des Angriffs auf den Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz relativiert. „Mit dem jetzigen Wissen würden wir die Mitteilung etwas anders formulieren, aber sie entsprach dem Kenntnisstand kurz nach der Tat“, sagte AfD-Landesvize Thomas Jürgewitz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe laut Mitteilung von heute. Der Begriff „Kantholz“ wurde „von einem der Bauarbeiter genannt, der Mann ist aber bisher nicht wieder aufgetaucht“, sagte Jürgewitz.

Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte nach der Auswertung von Videoaufnahmen die Darstellung zurückgewiesen, dass der Politiker mit einem „Kantholz“ bewusstlos geschlagen worden sei.

Kein Gegenstand benutzt

Jürgewitz verteidigte jedoch insgesamt die Mitteilung seiner Partei nach dem Angriff. Die AfD hatte nach dem gewaltsamen Übergriff auf Magnitz in Bremen zunächst in einer Pressemitteilung geschrieben, dass die Täter den AfD-Politiker mit einem „Kantholz“ bewusstlos geschlagen und seinen Kopf getreten hätten. Die Ermittlungen hätten aber mittlerweile ergeben, dass Magnitz von einem von insgesamt drei unbekannten Männern „von hinten angesprungen“ worden sei, teilte die Bremer Staatsanwaltschaft mit. Magnitz sei daraufhin zu Boden gestürzt, seine Verletzungen stammten laut Behörde vom Sturz.

„Das Tatgeschehen ist jetzt klar“, sagte der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft Frank Passade. Magnitz wurde von einem Mann von hinten angesprungen. Der Angreifer gehörte zu einer Gruppe von drei Männern, einer von ihnen ging etwas versetzt hinter den ersten beiden. Der Angreifer reckte beim Sprung den Ellenbogen nach vorne. Magnitz stürzte zu Boden, schlug mit dem Kopf auf. Die Täter flüchten. Die Videos belegten laut den Ermittlern weder, dass Magnitz mit einem Gegenstand geschlagen noch am Boden getreten wurde.

AfD-Spitze: „Mordversuch“

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Tat hatte international für Schlagzeilen gesorgt. Die AfD hatte auch Medien und politischen Gegner eine Mitschuld an dem Vorfall gegeben. Die Parteivorsitzenden Alexander Gauland und Jörg Meuthen sprachen von einem „Mordversuch“.

Magnitz entließ sich inzwischen selbst aus dem Spital. Die Bremer Polizei schaltete inzwischen ein Hinweisportal frei, auf das rund um die Tatzeit entstandene Fotos und Videos von der Gegend des Geschehens hochgeladen werden können.