Warnung vor Schäden für US-Wirtschaft durch „Shutdown“

US-Notenbankchef Jerome Powell hat vor erheblichem Schaden für die US-Wirtschaft gewarnt, sollte sich die derzeitige Haushaltssperre („Shutdown“) für einen Teil der US-Bundesbehörden noch lange hinziehen. Eine „ausgedehnte“ Stilllegung der Behörden würde sich in den Wirtschaftsdaten „ziemlich klar“ widerspiegeln, so Powell gestern in einer Rede in Washington.

US-Notenbankchef Jerome Powell
APA/AFP/Saul Loeb

Die Haushaltsblockade dauert inzwischen seit fast drei Wochen an, ausgelöst wurde sie durch den Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten um den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko.

Trump kündigte unterdessen an, dass er seine Reise zum Weltwirtschaftsforum in Davos wegen des Haushaltsstreits in den USA abgesagt hat – und gab dafür den Demokraten die Schuld. Wegen der Unnachgiebigkeit der Demokraten beim Thema Grenzsicherheit und der großen Bedeutung von Sicherheit für das Land sage er die Reise ab, schrieb Trump auf Twitter.

Kein Druck zu weiterer Zinserhöhung

Trotz des Booms am US-Jobmarkt sieht Powell keinen Grund zur Eile auf dem Weg zu höheren Zinsen. Die US-Notenbank könne angesichts des relativ gedämpften Preisauftriebs geduldig bleiben. Er erwarte für 2019 eine Inflationsrate von rund zwei Prozent, sie liege damit im Zielbereich der Fed.

Die Notenbank sei nicht auf eine bestimmte Zahl von Erhöhungen festgelegt. Die Währungshüter könnten flexibel und schnell reagieren, falls es die Konjunkturlage erfordern sollte. Die Kurse an der Wall Street legten nach den Äußerungen weiter zu, während der Euro zum Dollar auf ein Tagestief fiel. Auf der Zinssitzung im vorigen Monat hatten die Währungshüter den Leitzins das vierte und letzte Mal im Jahr 2018 erhöht – auf die aktuelle Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent.