Schneechaos auf bayrischer Autobahn an Grenze zu Österreich

Das heftige Winterwetter macht vielen Menschen in Bayern, Österreich und der Schweiz weiterhin schwer zu schaffen. Wegen einer Sperre der A8 am Chiemsee (Landkreis Rosenheim) im erweiterten Grenzgebiet zu Österreich saßen gestern Abend zahlreiche Menschen bei teils starkem Schneefall im Stau fest.

Das Bayerische Rote Kreuz baute Pflegestützpunkte auf. Die Helfer sollten den Stau abgehen und die Menschen versorgen. Auch in den frühen Morgenstunden konnte die Polizei zunächst keine Entwarnung geben. Im Kampf gegen die Schneemassen in Bayern hoffen die Rettungskräfte auf besseres Wetter heute. Laut Vorhersagen sollen die Schneefälle vorübergehend etwas nachlassen.

Bahngleise stark verschneit

Noch unklar ist, wann der Zugsverkehr in Süd- und Ostbayern wieder überall rollt. Weil die Bahn auf den verschneiten Strecken nicht mehr mit dem Räumen hinterherkommt, sind viele Verbindungen unterbrochen. Auch viele Straßen sind wegen der Schneemassen und umgestürzten Bäume gesperrt. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und weitere Helfer sind im Dauereinsatz, um einsturzgefährdete Dächer von den Schneelasten zu befreien.

Ein neunjähriger Bub wurde in der Nähe von München von einem umstürzenden Baum erschlagen. Der Baum brach gestern in Aying unter der hohen Schneelast zusammen, wie die Polizei berichtete. Erst nach 40 Minuten entdeckten Zeugen den darunter begrabenen Buben und alarmierten die Rettungskräfte.

Diese versuchten am Nachmittag rund eine Stunde lang vergeblich, das Kind wiederzubeleben. Nach Angaben der Polizei stand der etwa zehn Meter große Baum auf einem privaten Grundstück und stürzte auf einen Zufahrtsweg.

Schweiz: Lawine donnert in Hotel

In der Schweiz rollte eine etwa 300 Meter breite Lawine gestern Nachmittag in ein Hotelrestaurant und verletzte drei Menschen leicht. Wie die Polizei mitteilte, suchten Einsatzkräfte auf der Schwägalp im Kanton Appenzell Ausserrhoden auf rund 1.300 Meter Höhe zunächst nach möglichen Vermissten. Dabei kamen neben technischem Gerät auch Lawinenhunde zum Einsatz. Am Abend musste die Suche aber aufgrund starker Schneefälle vorerst abgebrochen werden.