George: Letzte Schnecke ihrer Art tot

Er war der letzte Vertreter seiner Art: George, eine Schnecke der Spezies Achatinella apexfulva, ist tot. Wie die „New York Times“ („NYT“) gestern berichtete, wurde George 14 Jahre alt – laut Experten ein langes Schneckenleben.

Die Landschneckenart, die einst in großer Zahl auf der hawaiianischen Insel Oahu ansässig war, ist damit sehr wahrscheinlich komplett ausgestorben, heißt es. George lebte rund ein Jahrzehnt alleine in einem Terrarium, in der die Schneckenart eigentlich gerettet werden sollte.

Erreger vermutlich an Tod von Artgenossen schuld

Doch von den ursprünglich 20 Schnecken, die mit George zusammenlebten, überlebte letztlich keine. Die meisten verendeten plötzlich, so David R. Sischo, Leiter des staatlich geförderten Programms zur Bewahrung von Schnecken, gegenüber der „NYT“. Vermutet wird ein Erreger. Dass George überlebte, war auch für Sischo überraschend: „Entgegen allen Erwartungen hielt er durch.“

Obwohl das Forschungsteam George mit einem männlichen Namen versah, sind die meisten Schnecken hermaphroditisch. Zur Fortpflanzung hätte George dennoch eine Partnerschnecke benötigt.

Täglich sterben Dutzende Arten aus

Wie die „NYT“ weiter schreibt, sterben jeden Tag Dutzende Spezies aus. Nur wenige bekommen jedoch so viel Aufmerksamkeit wie George, benannt nach „Lonesome George“, einer Galapagos-Riesenschildkröte, die im Jahr 2012 als vermutlich letzte ihrer Art verendete.

Auf Hawaii waren einst 750 verschiedene Schneckenarten vertreten. Heute wird geschätzt, dass nur noch halb so viele Arten in dem US-Staat leben. Neben natürlichen Feinden wie Ratten sind laut dem Forscher Sischo vor allem der eingeschränkte Lebensraum und die Klimakrise für das Aussterben zahlreicher Schneckenspezies verantwortlich.