Verstärkte Fahndung nach illegalen Kulturgütern

Das Innenministerium und das International Council of Museums in Österreich wollen in Hinkunft noch enger zusammenarbeiten. Nicht zuletzt Kunstdiebstahl und der Handel mit Raubkunst stehen dabei im Fokus der aktuellen Ermittlungen. Bisher noch nicht bekannt waren die Ergebnisse der „Operation Pandora III“, die ORF.at vorliegen.

Bei den hundert Ende Oktober überprüften Exponaten wurde unter anderem der Handel mit einer Kommode aufgedeckt, die sich im Bestandskatalog eines großen heimischen Auktionshauses befand. Sichergestellt wurde dabei eine Kommode aus dem Schloss Le Bourg-Saint-Leonard, die sich in Frankreich auf der Liste „Tresor national“ befindet, also gar nicht außer Landes hätte angeboten werden dürfen.

Kommode
LKA Wien

Raubgut taucht im Kunsthandel auf

Tatsächlich, so ergaben die Ermittlungen, tauchte die 1999 entwendete Kommode Mitte der 2000er Jahre im österreichischen Kunsthandel auf und wurde über Loseinbringung an das Auktionshaus weitergereicht. Am 24. Oktober konnten Beamte des LKA in Wien im Zuge der breiten Exponatsüberprüfung im Rahmen der „Operation Pandora“ diese Kommode sicherstellen.

Die Anzahl der 2018 entwendeten Kunstgegenstände soll Anfang Februar im Zuge der polizeilichen Kriminalitätsstatistik bekanntgegeben werden. 2017 wurden in Österreich 172 Fälle von Kulturgutdiebstahl angezeigt.

Meist stammen die entwendeten Gegenstände von Einbrüchen in Wohnungen und Gelegenheitsdiebstählen im öffentlichen Raum und in Kirchen. Nach wie vor offen ist der Verbleib eines im November des Vorjahres im Wiener Dorotheum gestohlenen Gemäldes von Auguste Renoir. Über die Videoüberwachung habe man allerdings Tatverdächtige ausforschen können, hieß es aus dem Innenministerium.