Britische Industrie warnt dramatisch vor „hartem“ Brexit

Der britische Industrieverband CBI hat eindringlich vor einem „harten“ Brexit gewarnt. Ein solcher Austritt aus der EU ohne Abkommen sei schlicht „nicht machbar“, sagte CBI-Chefin Carolyn Fairbairn heute vor Unternehmern in Bristol.

Die Kosten und Zölle für die Unternehmen würden steigen, die Häfen nicht mehr funktionieren und so die Unternehmen von den Gütern trennen, die sie für die Versorgung ihrer Kunden brauchten. Handelsabkommen mit Ländern wie Japan, Südkorea und der Türkei wären „verloren“.

„Obsession mit dem Brexit“

Das britische Parlament stimmt am Dienstag über das Austrittsabkommen ab. Eine Ablehnung gilt als wahrscheinlich. Damit droht Ende März ein ungeregelter EU-Austritt mit gravierenden Folgen für die Wirtschaft. Diese Folgen würden „tief, weitreichend und nachhaltig“, warnte Fairbairn weiter.

CBI-Chefin Carolyn Fairbairn
Reuters/Toby Melville

Wenn sich das Parlament nicht auf das Abkommen einigen könne, dann „muss die Regierung sofort sagen, was sie tun wird, um einen No-Deal-Brexit zu verhindern – und das auch garantieren“, forderte die Chefin des Industrieverbandes. Sollte die Regierung das tun, „dann haben wir die Chance, diese Obsession mit dem Brexit endlich hinter uns zu lassen“.

Klar für Einwanderung

Fairbairn sprach sich klar für die Einwanderung weiterer Arbeitskräfte aus. „Jeder eilige Versuch, ihre Zahl zu reduzieren, würde nicht nur der Wirtschaft, sondern unserem Land schaden.“ Es sei an jedem Einzelnen darzulegen, „wie Arbeitskräfte aus dem Ausland Fähigkeiten, Innovationen und Unternehmertum mitbringen“.