Ermittler veröffentlichen Video von Angriff auf AfD-Politiker

Vier Tage nach der Attacke auf den Bremer AfD-Landeschef und deutschen Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz haben die Ermittelnden den Fahndungsdruck auf die Täter erhöht. Sie veröffentlichen heute ein Video der Tat und setzten eine Belohnung von 3.000 Euro für entscheidende Hinweise auf die drei Unbekannten aus. Magnitz war bei der Attacke am Montagabend verletzt worden, Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von politischen Motiven aus.

Das Video war nach Angaben der Polizei von zwei Überwachungskameras in dem Fußgängerdurchgang aufgezeichnet worden, in dem sich der Angriff auf Magnitz ereignete. Es zeigte die drei Täter, die dem 66-Jährigen folgten. Einer schlug diesen von hinten nieder, danach rannten sie davon. Das Video war über die Website der Polizei abrufbar.

Echtheit von Bekennerschreiben wird geprüft

Der Angriff auf Magnitz hatte parteiübergreifend für Empörung gesorgt und Warnungen vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft laut werden lassen. Kurzzeitig war der Polizei zufolge im Internet ein Bekennerschreiben einer in Bremen bisher nicht in Erscheinung getretenen Gruppe namens „Antifaschistischer Frühling“ aufgetaucht. Die Beamten, die wegen gefährlicher Körperverletzung ermitteln, prüfen dessen Echtheit.

Mit der gerichtlich genehmigten Veröffentlichung des Tatvideos untermauerten die Ermittler zugleich auch ihre Darstellung des Ablaufs. Magnitz und die AfD hatten hingegen zumindest in ersten Stellungnahmen von einem „Mordanschlag“ gesprochen und von Schlägen mit einem Kantholz und Tritten gegen den Kopf des Opfers gesprochen.

Inzwischen relativierte aber auch die Bremer AfD ihre Darstellung. Diese sei aufgrund von Schilderungen zustande gekommen, die Magnitz kurz nach dem Überfall im Krankenhaus abgegeben habe, hatte sie am Mittwoch mitgeteilt. Dieser habe sich dabei wiederum auf einen Handwerker berufen, der als Zeuge am Tatort gewesen sei.