AfD bekommt Konkurrenz von Rechtsaußen

Die rechtspopulistische deutsche AfD muss bei den drei Landtagswahlen im Osten Deutschlands in diesem Jahr mit einem neuen Konkurrenten rechnen, der aus den eigenen Reihen stammt. Andre Poggenburg, der frühere Fraktions- und Parteichef der Rechtspopulisten in Sachsen-Anhalt, zieht mit seiner neuen Gruppierung Aufbruch deutscher Patrioten (AdP) in die Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern.

Poggenburg hält einen Einzug seiner AdP in die Landtage von Sachsen, Thüringen und Brandenburg für realistisch. Ihm und seinen Mitstreitern sowie Mitstreiterinnen sei bewusst, dass jede Neugründung und Abspaltung große Risiken berge, sagte der 43-Jährige gestern der dpa. „Aber dass wir die Fünfprozenthürde im Osten schaffen, davon gehen wir aus.“

„Konkurrent, aber nicht Gegner“

Poggenburg war nach tagelangen Abspaltungsgerüchten gestern aus der Partei ausgetreten. Am gleichen Tag gründete er nach eigenen Angaben mit gut einem Dutzend Mitstreitern aus Mitteldeutschland die AdP. Der langjährige sachsen-anhaltische AfD-Chef hält es dennoch für denkbar, dass seine alte und seine neue Partei künftig zusammenarbeiten. „Wir sehen uns als vervollständigende Konkurrenz zur AfD, aber nicht als ihr politischer Gegner.“

Als Begründung für die Neugründung nannte er einen vom AfD-Bundesvorstand forcierten „Linksruck“ der AfD, mit dem Ziel, einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu entgehen. Es gebe im Osten viele unzufriedene AfD-Mitglieder, die sich „gegängelt“ fühlten, sagte Poggenburg. Er selbst hatte zuletzt Druck von der Bundesspitze und der eigenen Landtagsfraktion wegen Äußerungen über „Kameltreiber“ und die „deutsche Volksgemeinschaft“ bekommen.