Erneut „Gelbwesten“-Demos in Frankreich erwartet

Die Bewegung der „Gelbwesten“ will in Frankreich am neunten Wochenende in Folge demonstrieren. Größere Aktionen werden heute in Paris und der Stadt Bourges im Zentrum des Landes erwartet. Die Behörden bringen erneut ein großes Sicherheitsaufgebot in Stellung: In ganz Frankreich werden nach Angaben von Premierminister Edouard Philippe 80.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein, davon allein 5.000 in der Hauptstadt.

Die „Gelbwesten“ protestieren seit Mitte November gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und gegen mangelnde Kaufkraft. Immer wieder kam es bei den Demonstrationen zu Gewalt. Auch an diesem Wochenende werden Ausschreitungen befürchtet. Der Pariser Polizeipräfekt Michel Delpuech sagte gestern im Sender CNews, er erwarte „mehr Radikalität“ – von Woche zu Woche werde das Verhalten der „Gelbwesten“ gewalttätiger.

In Bourges bleiben Berichten zufolge heute Museen und öffentliche Gärten geschlossen, Parkscheinautomaten wurden abgebaut. Die Präfektur verbot Demonstrationen in der Innenstadt. Frankreichs Regierung will ab kommender Woche mit einer „nationalen Debatte“ auf die Wut der Bewegung reagieren.

Demonstrant stirbt in Belgien

Ein „Gelbwesten“-Demonstrant in Belgien kam gestern durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Der Mann sei am Abend bei Protesten auf einer Autobahn zwischen Lüttich und dem niederländischen Maastricht von einem Laster angefahren worden und gestorben, berichtete die Zeitung „Sudinfo“ unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.