30.000 demonstrieren in Turin für Bahnlinie nach Lyon

Die umstrittene Hochgeschwindigkeitslinie Turin – Lyon (TAV) sorgt für Zwist in der Regierungskoalition in Rom. Zum zweiten Mal binnen zweier Monate beteiligten sich rund 30.000 Personen, mehrheitlich Anhänger der Lega und von Rechtsparteien, am Samstag in Turin an einer Demonstration gegen Pläne der Fünf-Sterne-Bewegung (M5S), den Bau der Hochgeschwindigkeitslinie zu stoppen.

Demonstration in Turin
APA/AFP

An der Demonstration nahmen Anhänger der Bewegung „Si TAV“ teil, die sich für den Bau der Bahntrasse einsetzt. Die Bewegung sammelte zuletzt 60.000 Stimmen zur Unterstützung des Hochgeschwindigkeitsprojekts.

Fünf-Sterne-Bewegung will Projekt stoppen

Die Fünf-Sterne-Bewegung meint, das Projekt sollte wegen der hohen Kosten gestoppt werden. Ein Rückzug, wie ihn die Fünf-Sterne-Bewegung fordert, würde Italien wegen der hohen Strafen teuer zu stehen kommen. Das alpine Susatal, durch das die Trasse verlaufen soll, sei schon jetzt vom Transitverkehr arg geplagt, argumentiert die Bewegung.

Die Regierung in Rom prüft zurzeit, ob bei der TAV das Verhältnis zwischen Kosten und Vorteilen für das Wirtschaftssystem stimmt. Ende Jänner sollen die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht werden, kündigte Verkehrsminister Danilo Toninelli (M5S) an. Danach werde die Regierung ihre Meinung zu dem Großprojekt mitteilen.

Indes haben die Präsidenten des Piemont und der Lombardei angeregt, ein Referendum über das Großprojekt abzuhalten. Daran sollten sich laut dem Vorschlag einige norditalienischen Regionen beteiligen.