Containerbergung in der Nordsee nicht vor Montag

Die Bergung von Containern des Frachters „MSC Zoe“ ist wegen schlechten Wetters erneut verschoben worden. Frühestens am Montag sei der erste Einsatz des Spezialschiffes „Atlantic Tonjer“ möglich, das vor einer Woche vor der Mündung der Ems eingetroffen war. Dies teilte das niederländische Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft gestern in Den Haag mit.

„Angesichts des Wetters und der Tiefe, in der die Container liegen, ist die Bergung nach Einschätzung des Kapitäns derzeit nicht möglich“, sagte ein Sprecher.

291 Container verloren

Die „Atlantic Tonjer“ mit einem Kran an Bord soll im niederländischen Auftrag so rasch wie möglich einen ersten Container aufnehmen, der im Fahrwasser der Ems liegt. Anschließend sollen weitere Container geborgen werden. Ein Erkundungsschiff, das ebenso wie das Bergungsschiff in der Nacht auf gestern vom Hafen Ijmuiden in Richtung Ems-Mündung auslief, kehrte wegen des Sturms wieder in den Hafen zurück, teilte das Ministerium mit.

Die „MSC Zoe“ hatte auf dem Weg nach Bremerhaven Anfang Jänner 291 Container verloren, darunter zwei mit gefährlichen Stoffen. Diese wurden noch nicht geortet. Insgesamt wurden bisher laut niederländischen Angaben 238 Container lokalisiert.

Die meisten Container liegen auf dem Meeresboden nördlich der niederländischen Wattenmeer-Inseln auf der stark befahrenen Route des Frachtverkehrs, etwa 20 wurden bei Borkum geortet. 18 Container sowie deren Inhalt waren an den Stränden angespült worden.

Schweizer Reederei MSC übernimmt Kosten

Die Bergung aller Container wird vermutlich mehrere Monate dauern. Die niederländischen Behörden haben eine Untersuchung zu den Ursachen des Unglücks und möglichen Langzeitschäden für die Umwelt eingeleitet. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Schweizer Reederei MSC hatte zugesichert, die Kosten für Bergung und Säuberung der Strände zu übernehmen.