120 Kassenärzte arbeiten über Pensionsalter hinaus

Für Ärzte mit Krankenkassenvertrag gilt eigentlich ein gesetzliches Pensionsalter von 70 Jahren. Trotzdem arbeiten in Österreich rund 120 Mediziner, die ihren 70. Geburtstag schon hinter sich haben.

Für Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres ist das „eine Notwendigkeit“, weil sich angesichts des sich verschärfenden Ärztemangels nicht überall genügend Mediziner finden. Szekeres verweist darauf, dass es gesetzliche Ausnahmen gebe, laut denen Ärzte auch über 70 hinaus arbeiten dürfen. Die Krankenkassen können das mit den Ärztekammern für bestimmte Fächer und Regionen vereinbaren. Dann können die Ärzte befristet auch länger arbeiten.

Vor allem Allgemeinmediziner

Genutzt wird diese Möglichkeit derzeit vor allem von Allgemeinmedizinern, zum Teil auch Fachärzten und hier vor allem von Kinderärzten.

Während sich Vizepräsident Johannes Steinhart eine Anhebung des Pensionsalters als kurzfristige Maßnahme gegen den Ärztemangel vorstellen kann, spricht sich Präsident Szekeres gegen eine solche generelle Lösung aus. Wo es einen Engpass gebe, seien solche Ausnahmen notwendig, meinte Szekeres im Gespräch mit der APA. Statt einer generellen Anhebung des Pensionsalters plädiert der Präsident aber dafür, die Jungmediziner zu fördern und vor allem die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Ärzte zu verbessern.