Pistenraupe bei der Talstation des Hochkar
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Lawinengefahr

Zahlreiche Orte abgeschnitten

Der Schnee hat weite Teile Österreichs weiter fest im Griff: Nach weiteren starken Schneefällen bleibt die Lawinengefahr in vielen Gebieten hoch – und könnte noch steigen. Viele Straßen sind gesperrt, zahlreiche Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Erst im Laufe des Dienstags soll sich die Lage zumindest vorerst entspannen.

Bis Dienstag soll es in Vorarlberg, Nordtirol und im Pinzgau sowie vom Hochkönig bis zum Hochkar teils intensiv schneien, dann soll der große Schneefall vorbei sein. Bis dahin wird viel Neuschnee zusammen mit Sturm und erheblichen Schneeverwehungen die Lawinengefahr zusätzlich steigern.

Bereits jetzt herrscht in Tirol, Vorarlberg, Salzburg sowie großen Teilen der Steiermark und Oberösterreichs verbreitet Lawinenwarnstufe vier. Für den Westen Tirols gab der Lawinenwarndienst des Landes Lawinenwarnstufe fünf aus. Experten appellieren, die Sperrungen unbedingt zu beachten und Sicherheitsanweisungen der Behörden zu befolgen. Für Wintersport abseits gesicherter Pisten seien die Verhältnisse „sehr gefährlich“ – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Bundesheersoldaten im Einsatz
APA/AFP/Alex Halada
Hunderte Soldaten sind derzeit im Einsatz gegen den Schnee

Am Sonntag wurden in den betroffenen Bundesländern viele Straßen und Verbindungen gesperrt, Tausende sind derzeit eingeschneit und nicht erreichbar. In Vorarlberg wurden unter anderem die Arlbergstraße und die Flexenstraße, gesperrt, Stuben, Zürs und Lech waren auf dem Straßenweg nicht zu erreichen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Arlberg-Bahnstrecke gesperrt

In Tirol sind etliche Straßen gesperrt, zahlreiche Orte und Weiler sind derzeit nicht erreichbar – mehr dazu in tirol.ORF.at. Die Arlberg-Bahnstraße ist ebenfalls gesperrt, Montagnachmittag wird beraten, wann die Strecke wieder freigegeben wird – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Schienenräumung in Hochfilzen
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Auch die Bahn kämpft gegen die Schneemassen, wie hier in Hochfilzen

Bei einem Lawinenabgang wurden in Lech am Samstag drei Skifahrer getötet. Die Skifahrergruppe, vier Männer aus Deutschland, war offenbar in eine gesperrte Route eingefahren und wurde dort von einer Lawine erfasst. Bergretter fanden die drei Toten im Alter von 32 bis 57 Jahren, der vierte wird weiter vermisst – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Tausende in Salzburg nicht erreichbar

In Salzburg sind unter anderem Unken, Lofer und St. Martin bei Lofer auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar, ebenso Weißbach bei Lofer. Auch die Verbindung über das kleine deutsche Eck ist seit Sonntagabend wegen Lawinengefahr gesperrt. Inklusive der Gemeinde Rauris waren am Abend rund 17.000 Personen in Pinzgauer Gemeinden eingeschlossen – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Scheeräumung in Obertauern
Reuters/Leonhard Foeger
Die Einsatzkräfte kämpfen seit Tagen gegen die Schneemengen

Die Kriseneinsatzzentrale des Landes Salzburg empfiehlt Menschen in schneereichen Regionen, unnötige Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Die Gefährdung durch Gleitschneelawinen nehme zu. In Häusern nahe am Waldrand sollte zudem möglichst im Erdgeschoß übernachtet werden. Dort könnten umstürzende Bäume durch Dächer brechen und die Schneemassen, auf den Dächern könnten darunterliegende Personen verschütten – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Sölkpassstraße wieder befahrbar

In steirischen Altaussee mussten wegen Lawinensprengungen am Sonntag einige Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Im Sölktal saßen eine Woche lang rund 480 Menschen fest – die Sölkpassstraße (L704) ist unterdessen wieder befahrbar. Auch Radmer ist wieder erreichbar, während rund 1.100 Menschen in eingeschneiten Ortschaften ausharren müssen – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Auch in Oberösterreich gibt es zahlreiche Straßensperren wegen umgestürzter Bäume und anhaltender Lawinengefahr – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Sisyphusarbeit für Einsatzkräfte

Feuerwehren, Räumdienste und rund 1.000 Soldaten im Assistenzeinsatz waren das ganze Wochenende über im Dauereinsatz. Unter anderem mussten Dächer abgeschaufelt werden, bevor wieder neuer Schnee zur Gefahr wird. Allein in der Obersteiermark waren am Samstag rund 1.000 Kräfte des Katastrophenhilfsdienstes (KHD) der Feuerwehr im Einsatz gewesen. In Oberösterreich waren es allein im Raum Kirchdorf nicht viel weniger – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Skigebiet Hochkar
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Am Hochkar liegen über 3,5 Meter Schnee

Wegen der Lage auf dem Hochkar in Niederösterreich beschloss die Lawinenkommission, die Hochkar-Alpenstraße, die seit Sonntag für die Einsatzkräfte wieder befahrbar war, den ganzen Tag wieder zu sperren. Deshalb mussten die Feuerwehrleute am Montag wieder abrücken – mehr dazu in noe.ORF.at.

Meterhoch Neuschnee in den Bergen

Laut ORF-Wetterredaktion schneit es bis Dienstag in den Nord- und Zentralalpen nahezu ohne Unterbrechung, zwischen Vorarlberg und dem Mostviertel (Niederösterreich) dürften 50 bis 150 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen, stellenweise im Gebirge bis zu zwei Meter. Der Wind bleibt stark – mehr dazu in wetter.ORF.at.

Ein Problem sind die Schneemassen mittlerweile nicht nur für die Menschen der betroffenen Regionen, sondern auch für die Tierwelt. Wildtiere finden nicht genügend Futter, heißt es etwa aus Tirol. Fütterungen sind wegen des meterhohen Schnees und der Lawinengefahr oft nicht möglich – mehr dazu in tirol.ORF.at.