Russland und Japan verhandeln über Friedensvertrag

Russland und Japan verhandeln ab heute über einen seit 1945 ausstehenden Friedensvertrag. Der russische Außenminister Sergej Lawrow empfängt dazu seinen Kollegen Taro Kono zu Gesprächen in Moskau. Kreml-Chef Wladimir Putin und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hatten vergangenes Jahr vereinbart, die seit Jahren stockenden Verhandlungen über den Vertrag voranzutreiben.

Die Sowjetunion hatte zum Ende des Zweiten Weltkriegs vier japanische Inseln der südlichen Kurilen besetzt. Deshalb gibt es auch mehr als sieben Jahrzehnte später keinen Friedensvertrag, die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Nachbarländer am Pazifik ist begrenzt. Grundlage der neuen Verhandlungen ist eine sowjetisch-japanische Einigung von 1956, nach der Russland bei Abschluss eines Friedensvertrags zwei Inseln zurückgeben könnte.

Das russische Außenministerium dämpfte vor Konos Besuch die Erwartungen. Für einen Friedensvertrag müsse Tokio „die Folgen des Zweiten Weltkriegs in vollem Umfang anerkennen, einschließlich der Souveränität unseres Landes über die südlichen Kurilen-Inseln“, hieß es in einer Mitteilung.