China: Todesurteil für Kanadier wegen Drogenschmuggels

Ein chinesisches Gericht hat einen Kanadier heute wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt. Das Urteil hat auch vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen Kanadas zu China Brisanz. Details zum Urteil wollte das Gericht in der nordostchinesischen Provinz Liaoning später mitteilen. Der Kanadier Robert Lloyd Schellenberg war im November zunächst zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

Kanadier Robert Lloyd Schellenberg bei seiner Gerichtsverhandlung in Dalian
AP/CCTV

Kanada und China in diplomatischer Krise

Kanada und China befinden sich seit Wochen politisch auf Konfrontationskurs. Auslöser dafür war Anfang Dezember die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Telekomriesen Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada. Der Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei wird in den USA Bankbetrug in Zusammenhang mit Verstößen gegen Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.

In China werden seitdem zwei Kanadier festgehalten, denen vorgeworfen wird, in Aktivitäten verwickelt zu sein, die „die nationale Sicherheit gefährden“. Manche Kritiker werten die Inhaftierungen als chinesische Vergeltung für das Vorgehen gegen die Chinesin.

Beide Regierungen haben einander aufgefordert, ihre Landsleute wieder auf freien Fuß zu setzen. In China drohen überführten Drogenschmugglern entweder lange Haftstrafen oder die Todesstrafe.