USA und Türkei beraten über Sicherheitszone in Nordsyrien

US-Präsident Donald Trump und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben über die Schaffung einer Sicherheitszone ohne Milizen im Norden Syriens beraten. Die beiden Staatsoberhäupter hätten miteinander telefoniert und die Notwendigkeit eines Plans für die Zukunft der Grenzstadt Manbidsch unterstrichen, teilte das türkische Präsidialamt gestern mit.

Eine Sprecherin des US-Präsidialamtes sagte, die beiden hätten über die weitere Zusammenarbeit vor dem Hintergrund des begonnenen Abzugs der US-Truppen aus Syrien gesprochen. Trump habe erklärt, er wolle mit der Türkei kooperieren, sagte die Sprecherin. Die Türkei dürfe nicht die Kurden oder andere Gruppen misshandeln, mit denen die USA gemeinsam gegen die IS-Miliz gekämpft hätten, habe Trump unterstrichen.

Trump droht Türkei via Twitter

Er bezog sich damit auf die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens. Die Türkei wertet die YPG als Terrororganisation und hat mit ihrer Zerschlagung gedroht. Die Kurden befürchten eine Offensive der Türkei, sobald das US-Militär wie von Trump überraschend im Dezember angekündigt aus Syrien abgezogen ist.

Zuvor hatte Trump per Twitter der Türkei mit wirtschaftlicher Zerstörung gedroht, sollte sie die kurdischen Milizen in Nordsyrien angreifen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu wies das zurück und rief die USA auf, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Er zeigte sich offen für einen Vorschlag Trumps zur Einrichtung einer Sicherheitszone.