Anwältin: R. Kelly drohte mutmaßlichem Opfer

US-Sänger R. Kelly soll angeblich eines seiner mutmaßlichen Missbrauchsopfer bedroht haben, um die Klage der Frau gegen ihn abzuwenden und sie zum Schweigen zu bringen. Das sagte die prominente Anwältin Gloria Allred gestern in New York. Sie vertritt derzeit drei Frauen, die Kelly sexuellen oder andere Formen von Missbrauch vorwerfen. „Er kann und wird seine mutmaßlichen Opfer nicht einschüchtern“, sagte Allred.

Kelly hat bisher sämtliche Vorwürfe abgestritten. „Nichts hiervon ist kriminell“, sagte sein Anwalt Steven Greenberg zuletzt.

Sänger R. Kelly
AP/Invision/Frank Micelotta

Anwältin: Trump als Vorbild

Klägerin ist die 21 Jahre alte Faith Rodgers, die den Musiker im Alter von 19 Jahren kennenlernte. Allred zufolge drohte Kelly im Fall einer Klage, Details aus ihrem Sexleben öffentlich zu machen. Er habe auch private Fotos von ihr im Internet hochgeladen.

„Es scheint, als schaue Herr Kelly sich die Spielzüge von Donald Trump ab, der denjenigen Frauen mit Klagen drohte, die im Wahlkampf über sein Verhalten ihnen gegenüber gesprochen hatten“, sagte Allred. Diese „widerliche Taktik“ werde nicht funktionieren.

Zusätzlich zu ihrer Zivilklage in New York soll Rodgers auch von der Polizei befragt werden. Erst wenn alle Beweise gesammelt sind, dürfte die Staatsanwaltschaft über eine mögliche Klage gegen den 52-jährigen Sänger entscheiden. Rodgers Mutter rief mutmaßliche Opfer Kellys auf, sich zu melden. „Ihr seid nicht allein, und eure Stimme zählt. Zusammen sind wir stärker.“