Trotz US-Warnung: Iran wollte Satelliten in Umlaufbahn schicken

Nach einem umstrittenen Raketenstart hat ein iranischer Satellit seine Umlaufbahn verfehlt. Der Satellit Pajam sei heute zwar erfolgreich mit einer Trägerrakete ins All gestartet, sagte der iranische Telekommunikationsminister Mohammed Dschawad Asari Dschahromi im Staatsfernsehen. Die vorgesehene Umlaufbahn habe er aber „leider“ nicht erreicht.

Der Iran hatte gestern angekündigt, in den kommenden Tagen zwei Satelliten in den Orbit zu schicken, um Informationen über den Zustand der Umwelt im Land zu sammeln. Der Satellit Pajam und seine Trägerrakete seien „beide in unserem Land von der Jugend dieser Nation produziert“ worden, sagte Präsident Hassan Rouhani.

USA sehen „Provokation“

Die USA hatten den Iran Anfang Jänner aufgefordert, auf den Abschuss der Raketen zu verzichten, und von einer „Provokation“ gesprochen. Außenminister Mike Pompeo wertete die Pläne als Verstoß gegen die UNO-Sicherheitsratsresolution 2.231, die dem Iran jeden Einsatz von ballistischen Raketen verbietet, die für Atomsprengköpfe verwendet werden können. Washington kritisiert seit Langem das iranische Raketenprogramm und fordert seine Aufgabe.

Das Außenministerium in Teheran wies den Vorwurf zurück, dass die Pläne gegen die UNO-Resolution verstoßen würden. Es handle sich um ein „ziviles Projekt mit rein wissenschaftlicher Zielsetzung“, und der Iran werde von niemandem Erlaubnis für derartige Projekte erbitten, sagte der Außenamtssprecher. Auch Forderungen der USA nach der Aufgabe des militärischen Raketenprogramms hat Teheran kategorisch zurückgewiesen.