Menschen vor brennenden Autos
AP/Ben Curtis
Terror in Nairobi

700 Menschen aus Luxushotel gebracht

Ein Terrorangriff am Dienstag auf ein Luxushotel in der kenianischen Hauptstadt Nairobi hat 14 Menschenleben und mehrere Verletzte gefordert. Das bestätigte der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta Mittwochfrüh. Im Zuge des Angriffs mussten 700 Menschen aus dem Gebäudekomplex gebracht werden.

Einige Angreifer verschanzten sich der Polizei zufolge stundenlang in dem Hotelkomplex. Das kenianische Innenministerium meldete dennoch in den frühen Morgenstunden, für die Öffentlichkeit bestehe keine Gefahr mehr, alle Gebäude und die Gegend rund um das Hotel seien gesichert. Die Lage sei unter Kontrolle. Noch in der Nacht waren aber zahlreiche Menschen in dem Gebäude verbarrikadiert.

Reuters zufolge befanden sich in der Früh zumindest zwei Gruppen im Hotel und Geschäftsbereich des Gebäudes. Zweifel rief die Einschätzung des Innenministeriums auch hervor, als noch bis Mittwochfrüh Schüsse und Explosionen zu hören waren. Auch die Polizei sprach am Mittwoch noch von einer „aktiven Sicherheitsoperation“. Inzwischen sei die Operation beendet, bestätigte Kenyatta in seiner Stellungnahme am frühen Vormittag. Alle involvierten Terroristen seien getötet.

US-Konferenz offenbar Anschlagsziel

Laut Angaben der Polizei war eine von US-Amerikanern organisierte Konferenz Ziel des Anschlags. Die Veranstaltung sollte ursprünglich in dem von Terroristen angegriffenen Luxushotel stattfinden, sagte Mawira Mungania, ein Beamter der Anti-Terror-Polizei, am Mittwoch. Der Ort sei in letzter Minute geändert worden.

Angreifer in Nairobi auf einer Überwachungskamera
AP/Security Camera Footage
Eine Überwachungskamera zeigt Bilder der Angreifer auf dem Hotelgelände

Eine Gruppe von Angreifern schoss und sprengte sich mit mehreren Autobomben Dienstagnachmittag gegen 15.00 Uhr Ortszeit den Weg in den Gebäudekomplex frei, wie die Polizei mitteilte. Darunter sei auch ein Selbstmordattentäter gewesen, der sich in der Hotellobby in die Luft gejagt habe. Danach lieferten die Angreifer Sicherheitskräften stundenlang Feuergefechte.

Internationale Firmen in Hotelkomplex

In dem luxuriösen Hotelkomplex befinden sich auch zahlreiche Büros, Geschäfte und Restaurants, darunter der deutsche Softwareanbieter SAP, der US-Chemiekonzern Dow Chemical, der britische Konsumgüterproduzent Reckitt Benckiser und der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard.

Kenianische Security
AP/Ben Curtis
Kenianische Sicherheitskräfte beim Einsatz während des Terrorangriffs

Alle SAP-Mitarbeiter hätten das Gebäude verlassen können und seien in Sicherheit, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Unter den Todesopfern waren elf Kenianer, ein US-Bürger und ein Brite. Die US-Botschaft und der britische Hochkommissar Nic Hailey bestätigten am Mittwoch den Tod der Landsleute.

Al-Schabab bekennt sich zu Anschlag

Die Terrorgruppe al-Schabab reklamierte das Attentat für sich. Sie kämpft seit Jahren in Somalia um die Vorherrschaft und verübt immer wieder Anschläge im Nachbarland Kenia, weil das Land mit Soldaten an einer Friedenstruppe der Afrikanischen Union zur Unterstützung der Regierung in Somalia gegen die islamistischen Rebellen beteiligt ist.

Terrorangriff auf Luxushotel in Nairobi

Ein Angriff der Terrormiliz al-Schabab auf ein Luxushotel in Nairobi forderte am Dienstag mehrere Menschenleben. Noch Mittwochfrüh waren Schüsse und Explosionen zu hören.

Der Anschlag vom Dienstag fiel auf den dritten Jahrestag eines verheerenden Angriffs von al-Schabab gegen kenianische Streitkräfte in Somalia. Damals starben Dutzende Soldaten. Das Hotel befindet sich unweit des Westgate-Einkaufszentrums, wo im Jahr 2013 bei einem Terroranschlag mindestens 67 Menschen starben.

„Schrecklicher Terrorakt“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres drückte seine Solidarität mit den Menschen, der Regierung und dem Präsidenten von Kenia aus und verurteilte den „schrecklichen Terrorakt“. Auch Mogadischus Bürgermeister Abdirahman Osman twitterte, er verurteile im Namen der Bürger der Hauptstadt Somalias die Tat.