Studie: Sexuelle Belästigung bei Drittel der UNO-Mitarbeiter

Ein Drittel der UNO-Beschäftigten hat in jüngerer Zeit sexuelle Belästigung bei der Arbeit erfahren. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Studie hervor, die die Unternehmensberatung Deloitte im Auftrag der Vereinten Nationen unter deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im November 2018 durchführte. Etwas mehr als 30.000 beteiligten sich.

Im weitgefächerten Netz vieler Unterorganisationen beschäftigt die UNO weltweit rund 44.000 Menschen. Der Studie zufolge gab etwa jede oder jeder fünfte Befragte an, sich in den vergangenen zwei Jahren von sexuellen Geschichten und Witzen angegriffen gefühlt zu haben.

In zwei Drittel der Fälle Belästigung durch Männer

Zehn Prozent berichteten von unangemessenen Berührungen. Mehr als die Hälfte sammelte die Erfahrungen direkt am Arbeitsplatz, viele weitere auf Veranstaltungen in Zusammenhang mit ihrer UNO-Tätigkeit. In zwei Drittel der Fälle ging die Belästigung von Männern aus. Jeder vierte von ihnen war ein Vorgesetzter.

Nachdem intern Belästigungsvorwürfe von Beschäftigten laut geworden waren, hatte die UNO Anfang 2018 Hilfsmaßnahmen wie die Einrichtung einer Beschwerde-Hotline angekündigt. Die „relativ niedrige“ Teilnahmequote bei der Studie deute darauf hin, dass die UNO bei ihren Beschäftigten weiter Misstrauen auslöse und den „Eindruck von Untätigkeit und einen Mangel an Verantwortung“ vermittle, sagte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.