OECD-Studie sieht Probleme bei Integration

Bei der Integration von Zuwanderern in Österreich gibt es Probleme, geht aus einer Integrationsstudie der OECD und der EU hervor. Zwar wären die Rahmenbedingungen für die Integration in Österreich gar nicht so schlecht, etwa im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland mit ebenfalls starker Zuwanderung. Doch zeigten sich bei der zweiten Generation in Österreich deutliche Probleme.

„Was man bei den Eltern versäumt hat, zeigt sich jetzt bei den Kindern“, so der Integrationsexperte der OECD, Thomas Liebig, heute. Denn die Situation der zweiten Generation, also der im Land geborenen Kinder von Zuwanderern, sei überall ein „Lackmustest“ für die Integration.

Die Studie „Integration von Zuwanderern: Indikatoren 2018“ wurde schon im Dezember des Vorjahres veröffentlicht und heute in Berlin mit einer Deutschland-Auswertung präsentiert.

Weniger häufig niedrig qualifizierte Zuwanderer

In Österreich seien Zuwanderer weniger häufig niedrig qualifiziert als im EU-Schnitt. Insbesondere sei der Anteil der nur sehr gering Qualifizierten mit maximal Volksschule an allen Zuwanderern bei nur drei Prozent, während er in Deutschland etwa bei 13 Prozent und in Frankreich bei 21 Prozent liege.

Trotzdem gibt es laut Studie in der zweiten Generation in Österreich im Vergleich mit anderen Staaten, etwa Deutschland, schlechtere Ergebnisse. So sei der Anteil der Schulabbrecher bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund hierzulande mehr als dreimal so hoch wie bei jenen ohne Migrationshintergrund. Sehr positiv hingegen habe sich die Teilnahme an frühkindlichen Bildungseinrichtungen entwickelt, wo ein starker Anstieg bei den Kindern mit Migrationshintergrund verzeichnet wurde.

Integration von Frauen hat großen Einfluss

Der Experte erklärt die Probleme bei der Integration in Österreich nicht mit der Flüchtlingskrise, sondern mit anderen Faktoren: In Österreich habe es in den letzten 20, 30 Jahren in weiten Bereichen nur eingeschränkt Integrationspolitik gegeben, bemängelt der Experte. Die Integration der Frauen habe großen Einfluss auf die Integration der Kinder, aber in Österreich durften die zugewanderten Frauen vor 20 Jahren in den ersten Jahren gar nicht arbeiten.