Weißer Orang-Utan gewöhnt sich an Leben in Dschungel

Der vermutlich einzige weiße Orang-Utan der Welt hat die ersten Wochen nach seiner Freilassung im Dschungel gut überstanden. Das Weibchen namens Alba lebt nun in einem Nationalpark im indonesischen Teil der Insel Borneo.

Sie habe sich an das Leben in der freien Natur schon wieder einigermaßen gewöhnt, hieß es heute von der Tierschutzorganisation Borneo Orangutan Survival (BOS), die Alba betreut. Immer noch wird der Menschenaffe fast rund um die Uhr beobachtet.

Weißer Orang-Utan im Dschungel
APA/AFP/Borneo Orangutan Survival Foundation

Instinkte gut entwickelt

Der Albino-Orang-Utan war kurz vor Weihnachten zurück in die Wildnis gebracht worden. Den Angaben zufolge ernährt sich Alba normal und baut auch Nester. Die meiste Zeit verbringt sie in den Baumwipfeln. Nur gelegentlich steigt sie herunter. Meist ist sie allein. „Das sind alles Zeichen, dass ihre wilden Instinkte gut entwickelt sind“, sagte BOS-Chef Jamartin Sihite. „Es sieht so aus, als ob sie sich gut daran erinnert, was ihr ihre Mutter einst beigebracht hat.“

Das Tier war im April 2017 in einem abgelegenen Dorf entdeckt worden, tief im Inneren der Insel: eingesperrt in einen winzigen Holzkäfig, verwahrlost und lethargisch. Vermutet wird, dass Alba zuvor etwa fünf Jahre im Dschungel lebte. Die Zeit bis zur Rückkehr in die Natur verbrachte sie dann in der Obhut von BOS.

Nach Schätzungen gibt es auf Borneo und der Nachbarinsel Sumatra noch zwischen 70.000 und 100.000 Orang-Utans. Die Menschenaffen mit normalerweise rotbraunem Fell gelten heute als stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. In Albas Haut, im Fell und in den Augen fehlt das Farbpigment Melanin. Wie viele Albinos sieht sie schlecht. Abgesehen davon ist sie völlig gesund.