Spanien: Suche nach Kind in Brunnenschacht verzögert sich

Die Suche nach dem seit vier Tagen verschollenen zweijährigen Kind in einem 100 Meter tiefen Brunnenschacht in Spanien wird zum Wettlauf gegen die Zeit. Vom zweijährigen Julen gab es gestern an der Unfallstelle in Totalan in der südspanischen Provinz Malaga weiterhin kein Lebenszeichen.

Der Bau von zwei Tunneln, die direkt an das Ende des Brunnenschachts führen sollen, wo das Kind vermutet wird, verzögerte sich. Da die Arbeiten zur Vorbereitung des komplizierten, hügeligen Terrains länger als vorgesehen gedauert hätten, sei bis Mittag nicht mit dem Graben angefangen worden, berichtete die Zeitung „El Pais“ unter Berufung auf Sprecher der Rettungsteams. Mehrere von Medien befragte Experten sagten, die Bergung des Kindes sei eine „Frage von Tagen, nicht von Stunden“.

Rettungsplan auf einem Blatt Papier
APA/AFP/Jorge Guerrero

Ingenieur: „Wird noch zwei, drei, vier Tage dauern“

„Das wird mindestens noch zwei, drei, vier Tage dauern“, sagte der Sprecher des Verbandes der Mineningenieure in Malaga, Juan Lopez Escobar, der Nachrichtenagentur Europa Press. Beim Bau des horizontalen Tunnels seien beträchtliche Probleme aufgetaucht, sodass die Hoffnungen nun vor allem auf den Tunnel gesetzt würden, der parallel zum Schacht gegraben werden soll.

Das Kind soll am Sonntag bei einem Ausflug mit seiner Familie in das Loch gefallen sein. Bei Kameraaufnahmen wurde in dem Schacht in einer Tiefe von knapp 75 Metern ein Sackerl mit Süßigkeiten entdeckt, die Julen bei sich gehabt hatte. Allerdings verhinderte lose Erde, mit der Kamera tiefer vorzudringen.