Chinas Mondpflanze erfroren

Das Bild der aufkeimenden Baumwollpflanze ist um die Welt gegangen – nur einen Tag später war die nach Angaben der chinesischen Weltraumbehörde CNSA erste auf dem Mond sprießende Pflanze schon wieder tot.

Die Baumwollpflanze habe die kalte Mondnacht nicht überlebt, berichtete das Nachrichtenportal GB Times gestern mit Verweis auf einen mit dem „Minibiosphären“-Experiment beteiligten Wissenschaftler. Angesichts von Temperaturen von bis zu minus 170 Grad wurde allerdings bereits im Vorfeld damit gerechnet, dass die Pflanze auf dem Mond wohl nicht lange überleben werde.

Für das Pflanzenexperiment wurde mit der chinesischen Mondsonde „Chang’e 4“ eine Art Gewächshaus auf die Rückseite des Mondes gebracht. Neben der Baumwolle hatten die Forscher um Xie Gengxin von der Chongqing-Universität auch andere Pflanzensamen sowie Eier von Fruchtfliegen und Hefepilz auf den Mond geschickt. Mit „Chang’e 4“ war China Anfang Jänner erstmals in der Geschichte der Raumfahrt eine kontrollierte Landung auf der Rückseite des Mondes gelungen.

Gemüse und Salat

Die Mondbaumwolle ist zwar die erste Pflanze, die auf dem Erdtrabanten gewachsen ist. Im All wurde aber auch früher schon Gemüse gezogen. Laut dem Guinness-„Buch der Rekorde“ wurde bereits 1982 die in der Forschung beliebte Pflanze Arabidopsis auf der sowjetischen Raumstation „Saljut 7“ angebaut.

Vor einigen Jahren konnte die Besatzung der ISS den ersten auf der Raumstation angebauten Salat verspeisen. Anfang Dezember 2018 wurde zudem ein Gewächshaussatellit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ins All geschossen, in dem Tomaten keimen und wachsen sollen.