Mehrere Tote nach Explosion von Autobombe in Bogota

Bei der Explosion einer Autobombe in einer Polizeischule im Süden der kolumbianischen Hauptstadt Bogota sind heute mindestens acht Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Das teilte das kolumbianische Verteidigungsministerium mit, dem die nationale Polizei unterstellt ist. Staatschef Ivan Duque verurteilte die Tat auf dem Kurznachrichtendienst Twitter als „elenden Terrorakt“.

Brennendes Motorrad am Tatort
AP

Das Verteidigungsministerium erklärte, „bis jetzt“ gebe es acht Tote. Es habe sich um einen Terrorakt kurz nach einer Beförderungsfeier gehandelt. Der Bürgermeister von Bogota, Enrique Penalosa, hatte zunächst von mindestens vier Todesopfern und rund einem Dutzend Verletzten gesprochen. Auf Fernsehbildern von der Polizeischule waren das ausgebrannte Wrack eines Fahrzeugs und mehrere Krankenwagen zu sehen.

Eine Mitarbeiterin des Santitätsdienstes der Armee sagte im Radio, das Fahrzeug mit der Bombe sei „plötzlich“ auf das Schulgelände gefahren, sofort danach sei die Explosion erfolgt.

Präsident bricht Reise ab

Präsident Duque kündigte seine sofortige Rückkehr von einer Reise in den Nordwesten des Landes in die Hauptstadt an. „Wir Kolumbianer lehnen alle Terrorismus ab, und wir stehen zusammen im Kampf gegen ihn“, schrieb er auf Twitter. Der Anschlag mache die Kolumbianer traurig, sie gäben aber nicht der Gewalt nach.

Duques Vorgänger Juan Manuel Santos hatte den jahrzehntelangen Guerillakrieg mit den linksgerichteten FARC-Rebellen im November 2016 mit einem Friedensabkommen beendet. Die FARC-Kämpfer gaben darauf ihre Waffen ab, mittlerweile tritt die Gruppe als politische Partei auf.

Die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen mit der Guerillagruppe ELN macht der rechtsgerichtete Duque von der Freilassung aller Geiseln abhängig, die sich in der Gewalt der Gruppe befinden. Der seit August 2017 amtierende Staatschef hat überdies den Kampf gegen den Drogenhandel verschärft.