25 Jahre: Berlusconis Coup mit Forza Italia

Vor 25 Jahren hat der Bau- und Medientycoon Silvio Berlusconi zusammen mit dem derzeitigen EU-Parlamentspräsidenten Antonio Tajani sowie Antonio Martino, Luigi Caligaris und Mario Valducci bei einem Notar in Rom die Satzung einer neuen Partei hinterlegt, die in Folge über Jahre Italiens Politlandschaft prägen sollte.

Geht es nach italienischen Medienberichten, wurde am 18. Jänner 1994 auch nicht nur Forza Italia offiziell aus der Taufe gehoben, es handle sich auch um die „vorgezogene“ Geburtsstunde der Zweiten Republik. Damit verweist etwa die Nachrichtenagentur AGI auf die einschneidende Parlamentswahl vom 27. und 28. März 1994, bei der Forza Italia mit 21 Prozent auf Anhieb zur stärksten Partei des Landes wurde und in direkter Folge Berlusconi erstmals eine italienische Regierung übernahm.

Das mit den beiden Rechtsparteien Lega Nord und Alleanza Nazionale geschmiedete Regierungsbündnis zerfiel nach wenigen Monaten – bereits 2001 folgte aber bereits Berlusconis erstes Comeback an der Regierungspitze. In Summe war Berlusconi viermal Ministerpräsident Italiens, zuletzt zwischen 2008 und 2011, wobei während dieser Amtszeit die Partei Forza Italia in der neuen Partei Popolo della Liberta (PdL, Dt.: Volk der Freiheit) aufging.

Berlusconis nächstes Comeback

Im November 2013 kehrte die nach wie vor von Berlusconi geprägte Partei wieder zum ursprünglichen Parteinamen zurück. Bei der Parlamentswahl des Vorjahres wurde Forza Italia mit rund 14 Prozent nur mehr viertstärkste Kraft – obwohl im Bündnis mit Matteo Salvinis Lega angetreten, blieb Forza Italia in der Opposition.

Silvio Berlusconi
Reuters/Max Rossi

Auch wenn es zuletzt deutlich ruhiger um ihn geworden ist, will der wegen einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung bis Frühjahr 2018 von allen politischen Ämtern ausgeschlossene Berlusconi auch weiterhin nichts von einer Politpension wissen. Vielmehr kündigte der 82-Jährige erst gestern bei einer Wahlveranstaltung auf Sardinien seine Spitzenkandidatur bei der im Mai anstehenden EU-Wahl an.