EU verhängt Sanktionen wegen Skripal-Anschlags

Nach dem Nervengiftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter wendet die EU erstmals Sanktionen gegen Verdächtige an. Insgesamt sollen neun Personen und eine Organisation wegen des Einsatzes und der Verbreitung chemischer Waffen mit Strafmaßnahmen belegt werden, wie mehrere EU-Diplomaten der dpa gestern bestätigten.

Bevor die Sanktionen in Kraft treten, müssen die EU-Außenministerinnen und -minister ihnen bei einem Treffen am Montag noch zustimmen. Die EU-Botschafter der Mitgliedsstaaten haben bereits zugestimmt.

Die Möglichkeit für diese Sanktionen hatte die EU erst im Oktober geschaffen. Damals wurde eine neue Regelung für restriktive Maßnahmen gegen den Einsatz und die Verbreitung chemischer Waffen beschlossen. Sie ermöglicht es, Vermögen von daran beteiligten Personen und Einrichtungen zu sperren und EU-Einreiseverbote zu verhängen.