Tote nach Explosion an Benzinleitung in Mexiko

Bei einer Explosion an einer Benzinleitung in Mexiko sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 71 weitere wurden bei dem Unfall verletzt, teilte der Gouverneur des Bundesstaats Hidalgo, Omar Fayad, gestern Abend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Aufmerksamkeit gelte nun den Verletzten, so Fayad. Er sei auf dem Weg zum Unfallort, so der Gouverneur.

Explosion an Benzinleitung

Eine Explosion an einer Treibstoffleitung forderte mindestens 20 Menschenleben. Örtliche Medien machen Benzindiebe für den Unfall verantwortlich.

In der Nähe der Pipeline hätten sich zum Zeitpunkt der Explosion mehrere hundert Menschen befunden, berichteten lokale Medien. An der Leitung in der Stadt Tlahuelilpan hatte sich zuvor ein Leck gebildet, Anrainer der Gegend näherten sich, um das Benzin in Kübeln oder Kanistern mitzunehmen.

Wie es genau zu der Explosion kam, war zunächst nicht klar. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie nach der Explosion Panik am Unfallort herrschte. Menschen liefen schreiend von der Treibstoffleitung weg. An der Pipeline schlugen Flammen in die Höhe. Das Feuer breitete sich an der Unfallstelle aus. Einsatzkräfte sperrten die Zone ab. Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador rief die Regierung auf, die Menschen in der betroffenen Region zu unterstützen. Das Feuer war am späten Abend noch nicht gelöscht.

Womöglich versuchter Benzindiebstahl als Ursache

Spezialeinsatzkräfte befanden sich am Unfallort, wie der staatliche Mineralölkonzern Pemex auf Twitter erklärte. Zudem seien elf Krankenwagen im Einsatz. Die Verletzten mit schweren Verbrennungen würden in Krankenhäuser in der Hauptstadt Mexiko-Stadt gebracht, so Pemex. Aus der Hauptstadt würden Rettungshubschrauber geschickt, teilte Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum auf Twitter mit. Tlahuelilpan liegt rund 85 Kilometer nördlich der Hauptstadt.

Nach Angaben des Fernsehsenders Milenio TV war ein Leck an der Leitung gemeldet worden. Pemex sagte, es habe sich um einen illegalen Anzapfversuch an der Pipeline zwischen den Städten Tuxpan und Tula gehandelt. Benzindiebstahl ist ein großes Problem in Mexiko. Nach Pemex-Angaben wurde im vergangenen Jahr alle 30 Minuten versucht, illegal eine der Pipelines anzuzapfen. Hidalgos Gouverneur rief nach dem Unfall die Bevölkerung auf, sich nicht am Benzindiebstahl zu beteiligen. Es sei lebensgefährlich, warnte Fayad auf Twitter. „Das ist heute in Tlahuelilpan passiert, und es darf sich nicht wiederholen.“

Die Regierung geht seit Ende Dezember gegen den Kraftstoffdiebstahl vor und ließ bereits einige Leitungen schließen. Der Sprit wird nun in bewachten Tanklastern transportiert. An den Tankstellen des lateinamerikanischen Landes führte das in den vergangenen Wochen zu langen Warteschlangen.