Polen verabschieden Danzigs erstochenen Bürgermeister

Rund eine Woche nach dem tödlichen Messerattentat auf Danzigs Bürgermeister hat Polen Abschied von Pawel Adamowicz genommen. Unter den 3.500 Trauergästen in der Marienkirche der nordpolnischen Stadt waren heute zahlreiche Vertreter der Politik, darunter Polens Präsident Andrzej Duda, Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sowie EU-Ratspräsident Donald Tusk, einst selbst Regierungschef in Polen.

Zehntausende Danziger folgten laut Polizeiangaben der Zeremonie auf Leinwänden vor der Kirche und in der Innenstadt. Die Gedenkfeier wurde auch in zahlreichen weiteren polnischen Städten übertragen. Für ganz Polen war Staatstrauer ausgerufen worden.

Auf Bühne niedergestochen

Adamowicz war seit 1998 Danziger Bürgermeister gewesen und am vergangenen Sonntag während einer Wohltätigkeitsveranstaltung auf offener Bühne niedergestochen worden. Er starb einen Tag später an seinen schweren Verletzungen. Der parteilose Politiker wurde 53 Jahre alt, er hinterlässt seine Frau und zwei Töchter.

Gegen den 27-jährigen Angreifer, einen vorbestraften Bewohner Danzigs, ermitteln die Behörden wegen Mordes. Als Motiv wurde Rache für eine gegen ihn verhängte Haftstrafe vermutet. Inoffiziellen Berichten zufolge war der Mann psychisch krank.