Kind in Schacht: Bohrungen haben begonnen

Auf der Suche nach dem vor einer Woche in einen engen Brunnenschacht gefallenen Zweijährigen in Spanien haben Experten damit begonnen, einen parallelen Schacht zu bohren. Nach Komplikationen und Verzögerungen konnten die Arbeiten heute Nachmittag beginnen.

Bohrgeräte und Lkws
Reuters/Jon Nazca

Er hoffe, dass der Schacht so schnell wie möglich fertiggestellt werden könne, sagte der leitende Ingenieur Angel Garcia Vidal. Experten rechnen mit rund 15-stündigen Arbeiten. Anschließend sollen Helfer in Handarbeit einen horizontalen Tunnel bis zu dem Bohrloch graben, in das der kleine Julen gefallen war. Das soll nach Angaben des Fernsehsenders TVA etwa 20 Stunden dauern.

Ungewissheit über Gesundheitszustand

Der Zweijährige war nach Angaben seiner Familie am Sonntag in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalan beim Spielen in das Loch gestürzt, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Der 110 Meter tiefe Erkundungsschacht mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern war nach Behördenangaben nicht markiert und ohne Genehmigung gebohrt worden.

Mit einem Großaufgebot versuchen die Einsatzkräfte seitdem in einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit, den Buben zu finden und zu bergen. Geröll und Erde, die Julen bei seinem Sturz offenbar mit sich gerissen hatte, blockieren in etwa 70 Meter Tiefe das Loch, zudem ist es zu eng für die Bergungskräfte. Niemand weiß, ob Julen noch lebt. Nach spanischen Medienberichten hatten Julens Eltern 2017 bereits ein erstes Kind verloren, das an einem Herzfehler starb.