393 Menschen am Wochenende im Mittelmeer gerettet

393 Menschen sind am Wochenende im Mittelmeer gerettet worden. Sie wurden von der libyschen Küstenwache geborgen und nach Libyen zurückgeführt, teilte das italienische Innenministerium heute mit.

Seit Anfang 2019 seien 155 Personen in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2018 waren es noch 2.730 gewesen. Die meisten 2019 eingetroffenen Personen stammen aus Bangladesch, dem Irak und Tunesien.

„Die Zusammenarbeit mit Libyen funktioniert. Schlepper, Menschenhändler und Mafiosi müssen begreifen, dass ihre Geschäfte zu Ende sind. Weniger Abfahrten und weniger Tote: An unserer Linie ändert sich nichts“, kommentierte der italienische Innenminister Matteo Salvini.

Libyens Küstenwache wehrt sich gegen Vorwurf

Unterdessen wehrte sich Libyens Küstenwache gegen den Vorwurf, die libyschen Gewässer zu wenig zu kontrollieren und die neue massive Abfahrt von Schiffen zugelassen zu haben. „Wir verfügen nicht über die notwendigen Kräfte, um bei jeder Situation Rettungseinsätze zu garantieren“, so Admiral Ajub Kassem, Sprecher der libyschen Küstenwache, laut der italienischen Nachrichtenagentur AGI.

Die libysche Küstenwache verteidigt sich gegen den Vorwurf, ihrer Rettungspflicht nicht nachgekommen zu sein und somit am Freitag den Tod von mindestens 117 Personen im Mittelmeer verursacht zu haben. Nachdem die libysche Küstenwache von dem Schlauchboot in Seenot erfahren habe, sei ein Schiff gesendet worden. Dieses musste jedoch wegen einer Panne zurückkehren.

Der Admiral forderte schnellere Schiffe als jene, über die die libysche Küstenwache verfüge, um effizientere Einsätze zu garantieren. Die Küstenwache brauche auch Treibstoff. „Mit besseren Mitteln hätten wir diese neue Tragödie verhindern können“, sagte Kassem. Laut seinen Angaben seien 50 und nicht 117 Personen ums Leben gekommen, wie Medien berichteten.