Simbabwe: Gewerkschaftsführer nach Streikaufruf verhaftet

Nach einem Aufruf zum Streik gegen die Verdoppelung der Spritpreise in Simbabwe ist ein Gewerkschaftsführer festgenommen worden. Der Generalsekretär der Handelsgewerkschaft ZCTU, Japhet Moyo, sei am Robert-Mugabe-Flughafen festgenommen worden, sagte Kumbirai Mafunda, Sprecher der Organisation Anwälte für Menschenrechte, heute. Moyo hatte vergangene Woche in einem auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Video Arbeiter zum Streik aufgerufen.

Die Regierung reagiert mit großer Härte auf die landesweiten Proteste gegen die von Präsident Emmerson Mnangagwa angekündigten Preiserhöhungen für Benzin und Diesel. Nach Angaben von Simbabwes Menschenrechtsforum wurden bei Demonstrationen mindestens zwölf Menschen getötet. 78 weitere Menschen seien wegen Schussverletzungen behandelt worden. Es seien mehr als 240 Fälle von Körperverletzung und Folter registriert worden.

Die Polizei hatte am Mittwoch den prominenten Regierungskritiker Evan Mawarire festgenommen. Mehrere oppositionelle Abgeordnete wurden ebenfalls festgenommen. Mnangagwa kehrte gestern von einer Auslandsreise zurück. Er mahnte eine Rückkehr zur Ruhe und eine Beendigung der Streiks an. Mit der umstrittenen Preiserhöhung will der Präsident nach eigenen Angaben den Treibstoffengpass in seinem Land beheben.