Kolumbien fordert von Kuba Auslieferung von Guerillaführer

Nach dem Bombenanschlag auf eine Polizeiakademie hat die kolumbianische Regierung die Auslieferung der Anführer der linken Guerillaorganisation ELN aus Kuba gefordert. Es sei ein formeller Antrag auf Festnahme und Auslieferung gestellt worden, sagte der kolumbianische Außenminister Carlos Holmes Trujillo heute.

Die ELN-Kommandanten halten sich immer wieder in Kuba auf, da dort die mittlerweile gestoppten Friedensverhandlungen mit der kolumbianischen Regierung stattfanden.

Rebellen rechtfertigten Attentat

In der vergangenen Woche waren bei einem Anschlag auf eine Polizeischule in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota 21 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Ein langjähriges ELN-Mitglied hatte ein mit Sprengstoff beladenes Auto auf das Gelände der Polizeiakademie General Santander gefahren und zur Detonation gebracht.

Die Rebellen rechtfertigten die Tat: Die Polizeischule und deren Kadetten beteiligten sich aktiv am Kampf gegen Aufständische und seien damit zulässige militärische Ziele.

Die kubanische Regierung teilte unterdessen mit, sie dulde keine terroristischen Aktivitäten. „Kuba hat noch nie und wird nie erlauben, dass sein Territorium für die Vorbereitung von Terrorakten gegen andere Staaten genutzt wird“, schrieb Außenminister Bruno Rodriguez auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.