Milizen in Tripolis vereinbaren Waffenruhe

Verfeindete libysche Milizen haben nach tagelangen Gefechten nahe der Hauptstadt Tripolis heute eine Waffenruhe vereinbart. Die Vereinbarung sieht vor, dass beide Gruppen die Kampfhandlungen einstellen und sich in ihre jeweiligen Städte zurückziehen. Zudem wurden ein Gefangenenaustausch und die Übergabe von getöteten Kämpfern vereinbart.

Bei den Kämpfen zwischen der Tripolis Protection Force und der Siebenten Brigade aus der Stadt Tarhuna südlich der Hauptstadt waren seit Mittwoch nach Angaben des libyschen Gesundheitsministeriums mindestens 16 Menschen getötet und 65 weitere verletzt worden.

Immer wieder Gefechte mit Toten und Verletzten

Der Leiter der UNO-Mission in Libyen (UNSMIL), Ghassan Salame, rief die Konfliktparteien auf, sich an die Vereinbarung zu halten. Bereits im September hatten sich die rivalisierenden Milizen nach Gefechten in und rund um Tripolis mit mindestens 117 Toten und Hunderten weiteren Verletzten auf eine Waffenruhe geeinigt.

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos in Libyen. Die international anerkannte Regierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Ihre Autorität wird von einer Gegenregierung infrage gestellt, die im Osten des Landes herrscht. Rivalisierende Milizen, Stämme und Dschihadisten kämpfen um die Kontrolle von Gebieten und den großen Ölvorkommen.