Französischer Koch bekam ungewollt Michelin-Sterne wieder

Eigentlich ist eine Auszeichnung mit den Sternen der Gastronomiebibel „Guide Michelin“ für Köche ein Grund zum Feiern. Nicht so für den französische Spitzenkoch Sebastien Bras: Er hatte vor einem Jahr seine drei Sterne zurückgegeben – und wurde in der neuesten Michelin-Ausgabe gestern gegen seinen Willen wieder mit zwei Sternen geehrt.

Französischer Koch Sebastien Bras
APA/AFP/Remy Gabalda

Er habe das „mit Erstaunen“ zur Kenntnis genommen, sagte der 47-Jährige gestern. Die „widersprüchliche Entscheidung“ des „Guide Michelin“ mache ihn „skeptisch“. Die Sterne und die „Strategien“ des Gastronomieführers würden ihn aber ohnehin nicht mehr interessieren.

„Druck“ zu groß

Bras hatte im September 2017 in einem aufsehenerregenden Schritt angekündigt, die drei Sterne seines Gourmetrestaurants Le Suquet in Laguiole in der Auvergne abgeben zu wollen. Er begründete das damals mit dem „Druck“, den die höchsten Küchenweihen bedeuten. Das Le Suquet, das sich seit 1999 mit drei Michelin-Sternen schmücken konnte, wurde daraufhin in der Ausgabe 2018 nicht mehr aufgeführt.

Die Entscheidungen der Michelin-Tester sorgten bei anderen Spitzenköchen aus ganz anderen Gründen für Enttäuschung: Das berühmte Restaurant L’Auberge de l’Ill von Marc Haeberlin im Elsass, das 51 Jahre lang die höchste Michelin-Auszeichnung getragen hatte, wurde von drei auf zwei Sterne zurückgestuft. Das gleiche Schicksal erlitt der bekannte Spitzenkoch Marc Veyrat mit seinem Restaurant La Maison des Bois. Für Veyrat besonders bitter: Er hatte den dritten Stern erst im vergangenen Jahr erhalten.